Bundesliga / 09.12.2025

Nichts zu verlieren

Ballverteiler: Olle Forsell Schefvert. (Foto: Käsler/MT)

Die MT Melsungen gastiert am Mittwochabend bei Spitzenreiter SC Magdeburg. Anwurf in der Getec-Arena ist um 20 Uhr.

Erneut eine Englische Woche. Dieses Mal steht für die MT Melsungen zwar nicht der Europapokal auf dem Programm, dafür der 16. Spieltag in der DAIKIN Handball-Bundesliga. Und der führt die Nordhessen am Mittwoch nach Sachsen-Anhalt zum SC Magdeburg, zu jener Mannschaft, die souverän die Tabelle anführt und derzeit das Nonplusultra im nationalen wie internationalen Handball darstellt. 

Nicht ohne Grund verpasste Dyn-Experte Stefan Kretzschmar dem SCM den Beinamen Monster, nachdem er das Top-Spiel in Flensburg Mitte November ziemlich klar für sich entschieden hatte. Die Magdeburger haben in dieser Saison bislang kein Spiel verloren, „und ihr Niveau ist zwei, drei Stufen höher – in Deutschland und in Europa“, sagt Olle Forsell Schefvert. Von daher passe die Bezeichnung Monster ganz gut, im Sinne von: Der SCM ist kaum aufzuhalten und in seiner Überlegenheit beinahe furchterregend.

Dennoch blickt der 32 Jahre alte Schwede der harten Aufgabe recht gelassen entgegen. Forsell Schefvert sagt: „Es ist ein einfaches Spiel für uns. Wir haben nichts zu verlieren.“ Er und seine Teamkollegen könnten ohne Druck in die Partie gehen. Und überhaupt: 14 Bundesliga-Teams hätten es bis jetzt versucht, die Magdeburger zu schlagen. „Warum soll es nicht uns gelingen?“ 

Im vergangenen Sommer wechselte der sympathische Handballer nach Nordhessen und entwickelte sich zu einer Art Dauerbrenner. Während der eine oder andere Profi mal eine Verschnaufpause zum Beispiel in der European League bekam, musste Olle immer ran, und zwar nicht nur in der Deckung. Bedingt durch die angespannte Personallage im MT-Rückraum waren und sind seine offensiven Qualitäten auf der Mitte-Position gefragt. 

Speziell die Einsätze im Angriff seien in dieser Häufigkeit nicht geplant gewesen, erklärt Forsell Schefvert, „und wenn alle an Bord gewesen wären, hätten wir sicherlich auch mehr Punkte auf dem Konto“, sagt er. Aber dank seiner Dauerpräsenz habe er sich schnell in die Mannschaft integriert und das System von Trainer Roberto Garcia Parrondo gut verinnerlicht. Wie gut, zeigt diese Statistik: Mit 40 Assists hat Olle im MT-internen Vergleich die meisten Torvorlagen gegeben. 

Privat läuft es ebenfalls. Die Familie sei „mega angekommen“. Seine Frau Astrid und die beiden Töchter Celine und Lily fühlen sich in Melsungen sehr wohl. Die Kinder haben Freundinnen und Freunde gefunden und spielen oft mit dem Nachwuchs der Teamkollegen Adrian Sipos, David Mandic und Nebojsa Simic. Der MT-Keeper ist obendrein Olles Nachbar.

Aber nun erst mal Magdeburg. Nichts ist unmöglich, lautet die Devise des Schweden. Olle drückt es so aus: „Nicht zu viel Respekt zeigen und bloß nicht in Ehrfurcht erstarren.“ (Robin Lipke)


Bilanz MT – SC Magdeburg
40 HBL-Spiele; 7 Siege MT, 28 Siege SCM, 5 Remis
1 DHB-Spiel, 1 Sieg SCM
Letzter Vergleich:
16.02.25, HBL, SCM – MT 29:28

Schiedsrichter am Mittwoch: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); Spielaufsicht: Jörg Loppaschewski.

Infos zum Gegner:hier

Spielort: Getec-Arena, Berliner Chaussee 32 in Magdeburg

Live:Dyn startet mit der Übertragung um 19.45 Uhr. Moderatorin: Anett Sattler, Kommentator: Karsten Petrzika.

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