
Die MT Melsungen hat beim Spitzenreiter der DAIKIN Handball-Bundesliga eine Niederlage kassiert. Die Nordhessen unterlagen dem SC Magdeburg 27:31 (13:15).
Am Ende war dann doch nichts zu holen. Aber die MT Melsungen hat am Mittwochabend beim SC Magdeburg lange mitgehalten und sich wacker aus der Affäre gezogen. Die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo verlor am 16. Spieltag 27:31 (13:15).
Das sah sehr ordentlich aus, wie die Gäste aus Nordhessen in der Getec-Arena zu Werke gingen. Das Rezept gegen den Favoriten war schnell zu erkennen. Die MT operierte von Beginn an mit einem siebten Feldspieler und setzte auf Würfe aus der Distanz – mit Erfolg: Vlad Kulesh trug sich in den ersten 30 Minuten gleich sechsmal in die Torschützenlisten ein, zum Beispiel mit seinem dritten Treffer zur 5:3-Führung für die MT (7. Minute).
Von der rechten Halbposition machte es Nikolaj Enderleit ebenfalls gut und erzielte vier Tore im ersten Durchgang. Dass es auch spielerisch funktionierte, zeigten die MT-Profis in der 23. Minute, als sie wunderbar für Florian Drosten abräumten und der zum 13:12 vollendete. Wenig später glich der Linksaußen sogar zum 13:13 aus (28.). Die Nordhessen begegneten dem Spitzenreiter komplett auf Augenhöhe, der von der 7-gegen-6-Variante extrem genervt schien.
Zudem stand die MT-Deckung felsenfest und verschaffte sich Respekt mit viel Einsatz und Härte. Und obendrein zahlte sich die Hereinnahme von Kristof Palasics aus, der unter anderem zwei Siebenmeter gegen Omar Ingi Magnusson entschärfte. Aber, und das gehört zum Risiko beim Sieben gegen Sechs, kassierten die Gäste drei Gegentore ins verwaiste Gehäuse. Zweimal jubelte Magdeburgs Schlussmann Sergey Hernandez, dessen Treffer zum 15:13 (30.) zugleich den Halbzeitstand markierte.
Nach dem Wechsel blieb es vorerst bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Magdeburg legte vor, die MT zog nach, die nun das Spiel über den Kreis entdeckte – Ruben Marchan verkürzte auf 21:20 (41.). Aber: Da stand nun mal der SC Magdeburg mit seiner individuellen Klasse, und die machte sich mehr und mehr bemerkbar.
Angefangen bei Hernandez, der das Duell gegen die beiden MT-Keeper für sich entschied. Dessen Vorderleute legten wie auf Knopfdruck einen Zwischenspurt hin – und zack: Der SCM enteilte. Zunächst nach Lukas Mertens‘ Treffer zum 25:21 (46.), dann nach Tim Hornkes Tor zum 28:22 (53.). Das war die Vorentscheidung. Zumal die MT in der Offensive den Faden verloren hatte.
Trotzdem ließen sich die Gäste nicht hängen und stemmten sich erfolgreich gegen eine deutliche Klatsche. Der eingewechselte Amine Darmoul machte in den letzten sechs Minuten noch einmal Dampf und trug dazu bei, dass sich die Niederlage beim Tabellenführer in Grenzen hielt.
Statistik
SC Magdeburg: Hernandez (3 Tore / 10 Paraden / 27 Gegentore), Mandic (n.e.); Musche, Claar 8, Zechel, Kristjansson 2, Petersson, Magnusson 5/1, Hornke 4/2, Jonsson 2, Weber, Lagergren 2, Mertens 3, Saugstrup 2, O’Sullivan, Bergendahl – Trainer Bennet Wiegert.
MT Melsungen: Bartucz (2 Paraden / 16 Gegentore), Palasics (7 P. / 15 G.); Marchan 2, Enderleit 5, Mandic 1, Sipos 1, Kristopans 2, Ignatow 1, Drosten 2, Kulesh 7, Arnarsson 1, Forsell Schefvert 1, Eickhoff, Darmoul 4, Kastening, Ntanzi – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
Schiedsrichter: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); Spielaufsicht: Jörg Loppaschewski.
Zeitstrafen: 4 – 4 Minuten (Hornke 15:04, Jonsson 47:37 – Mandic 4:55, Sipos 48:54)
Strafwürfe: 5/3 – 1/0 (Palasics hält Wurf von Magnusson 24:10, Palasics abermals Sieger gegen Magnusson 29:08 – Drosten scheitert an Hernandez 36:24)
Zuschauer: 6.600 in der Getec-Arena, Magdeburg
Spielstände: 0:1 (1.), 2:4 (5.), 6:5 (9.), 11:9 (18.), 13:12 (23.), 13:13 (28.), 15:13 (30.) HZ – 15:15 (33.), 20:19 (40.), 25:21 (46.), 28:22 (53.), 29:26 (59.), 31:27 (60.) Endstand.