
Die MT Melsungen behält in der EHF European League die weiße Weste. Gegen FTC-Green Collect hat der nordhessische Handball-Bundesligist einen am Ende klaren 33:27 (15:15)-Sieg bejubelt.
Drittes Gruppenspiel – dritter Sieg: Die MT Melsungen steuert in der European League auf die Hauptrunde zu. Am Dienstagabend bezwang die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo den ungarischen Klub FTC-Green Collect aus dem Budapester Stadtteil Ferencvarosi 33:27 (15:15). Die MT-Fans feierten in der Rothenbach-Halle ihren Schlussmann Kristof Palasics, der mit 14 Paraden seine Landsleute zum Verzweifeln brachte.
Es dauerte lange, bis sich die heimischen Fans setzten. Das Warten auf den ersten Treffer der MT zog sich. Dann endlich, nach ewig erscheinenden sechs Minuten, erlöste Vlad Kulesh das ungeduldig wartende Kasseler Publikum. Der Wermutstropfen: Es war das 1:5. Nichts hatte bis dahin geklappt. Vier technische Fehler, zwei Paraden des ungarischen Schlussmannes Kristof Gyori. Zu wenig gegen entschlossen und geradlinig auftretende Gäste.
Was sich dann aber schnell änderte. Roberto Garcia Parrondo hatte schon früh im Rückraum Kulesh und Olle Forsell Schefvert für Alexandre Cavalcanti und Sadou Ntanzi gebracht. Schickte nach zehn Minuten auch Dainis Kristopans für Nikolaj Enderleit nach. Und mit diesen Wechseln ruckte es endlich. Das 5:7 (13.) war bereits Florian Drostens dritter Treffer. Als mit Palasics und Arnar Freyr Arnarsson nochmal zwei von der Bank kamen, ging der nächste Ruck durch die Reihen.
Palasics parierte sofort zweimal gegen Gabor Ancsin und Bence Nagy, Arnarsson legte drei in die Maschen und Adrian Sipos zwei nach: 11:11 (21.). Ganz stark, was die beiden Ungarn im MT-Dress gegen ihre Landsmänner ablieferten. Hinten war allerdings noch nicht ganz die nötige Stabilität drin, da brauchte es gegen zeitweise mit sieben Feldspielern angreifende Gäste weiter die Paraden von Palasics. Vorn gelang dafür wesentlich mehr als noch zu Beginn. So dass zwar noch keine Melsunger Führung drin war, es aber wenigstens ausgeglichen in die Kabinen ging.
Dimitri Ignatow eröffnete den zweiten Durchgang mit der ersten Melsunger Führung des Abends und seinem zweiten Volltreffer zum 17:16 (35.) gleich hinterher. Es blieb aber noch spannend. Erst als Arnarsson auf Pass von Kristopans zum 19:17 (38.) traf, war ein klein wenig Entspannung auf den Gesichtern der Gastgeber erkennbar. Zumal Nagys anschließender Siebenmeter von der Latte ins Feld zurücksprang und die gerade laufende Strafe von Enderleit ohne Folgen blieb.
Mit dem Glück der Tüchtigen erhöhten Drosten per Siebenmeter und Enderleit auf 21:18 (42.). An beiden Bällen war der zur Pause eingewechselte Adam Borbely dran, konnte sie aber nicht parieren. Anders Palasics, der gegen David Debreczeni schon seinen neunten gehaltenen Ball bilanzierte. Und trotzdem gaben sich dessen Landleute längst noch nicht geschlagen. Eine weitere Strafe gegen Kulesh nutzte Daniel Füzi zum 22:21 (46.), der Anschluss war immer noch da.
Erst als Parrondo ebenfalls auf Sieben-gegen-Sechs umschaltete, kam Abstand rein. Mit dem frischen Timo Kastening auf Rechtsaußen und Arnarsson mit Marchan als Duo am Kreis eröffneten sich Räume für Enderleit, die der Däne weidlich nutzte. Vorher noch ohne Wurfglück netzte er gleich viermal, Palasics hielt Bendeguz Bujdosos Siebenmeter und nahm dem Außen aus dem Feld noch einen weg. Vorn zauberte Cavalcanti einen hinter dem Rücken rein – 30:22 (55.).
Die endgültige Entscheidung, natürlich. Daran änderten auch drei Treffer von Kreisläufer Daniel Füzi nichts mehr, die das Ergebnis für FTC-Green Collect ansehnlicher gestalteten. Unter dem Strich war es jedoch der verdiente dritte Sieg der Melsunger in der EHF European League. Wenngleich mit einer Halbzeit Anlauf, die zweite gestaltete die MT dafür umso souveräner.
Statistik
MT Melsungen: Bartucz (1 Parade / 8 Gegentore), Palasics (14 P. / 19 G.); Marchan 2, Enderleit 4, Mandic 2, Sipos 4, Kristopans 2, Ignatow 2, Drosten 5/4, Kulesh 2, Arnarsson 6, Cavalcanti 2, Forsell Schefvert 1, Eickhoff, Kastening, Ntanzi 1 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
FTC-Green Collect: K. Gyori (4 Paraden / 17 Gegentore), Borbely (3 P. / 16 G.); Horwath-Garaba, Füzi 4, Nagy 3/1, Csanalosi 1, M. Gyori, Debreczeni 2, Ancsin 7, Koller, Karai 2, Juhasz, Prainer 4, Csörgo 3, Bujdoso 1/1, Kovacsics – Trainer Istvan Pasztor.
Schiedsrichter: Sami Kinnari / Johan Skogberg (Finnland); EHF-Delegierter: Paul Nesser (Luxemburg).
Zeitstrafen: 4 – 6 Minuten (Enderleit 38:06, Kulesh 44:31 – Karai 12:10/57:20, Füzi 29:17)
Strafwürfe: 5/4 – 4/2 (Drosten an die Latte 6:50 – Nagy an die Latte 38:58, Palasics hält Wurf von Bujdoso 52:50)
Zuschauer: 2.151 in der Rothenbach-Halle, Kassel
Spielstände: 0:1 (1.), 0:5 (6.), 2:5 (7.), 5:7 (13.), 7:9 (18.), 10:10 (21.), 13:14 (28.), 15:15 (30.) HZ – 16:15 (32.), 20:17 (41.), 22:21 (46.), 27:21 (51.), 30:22 (55.), 31:24 (57.), 33:25 (58.), 33:27 (60.) Endstand.