3. Liga / 22.11.2025

MT 2 gibt das Spiel aus der Hand

Jonathan Atting lieferte stark ab, setzte sich hier erfolgreich gegen Pascal Hermann durch (Foto: Heinz Hartung)

Zum zehnten Mal in Folge blieb die MT Melsungen 2 in der 3. Liga Süd-West ohne doppelten Punktgewinn. Mehr noch: Das 32:35 (17:13) gegen die Bergischen Panther war bereits die dritte Heimniederlage dieser Saison.

Schon der Start war, um es vorsichtig auszudrücken, suboptimal für die Gastgeber. Gleich zwei technische Fehler mit Ballverlusten, zwei schnell und konsequent herausgespielte Treffer der Gäste, schon wieder ein früher Rückstand. Der noch höher hätte ausfallen können, wenn nicht Kim Hüter den Siebenmeter von Louis Elsässer pariert hätte. So war Jonas Rieckes erstes Tor nach langen fünf Minuten immerhin sofort der Anschluss zum 1:2.

Die Gäste wirkten frischer, ließen den Ball sofort schnell laufen und warteten dann auf die erste sich bietende Lücke. Gegenüber baute Melsungen gemächlich und mitunter statisch auf, schaltete dann aber unvermittelt in den direkten Attacke-Modus um. Beide Systeme funktionierten, es klingelte abwechselnd. Seitens der MT 2 insbesondere durch Riecke. Wie überhaupt die rechte Seite deutlich mehr Gefahr für die Gästedeckung bedeutete. Mit Leander Altena und Benni Fitozovic trafen weitere Linkshänder. Der erste erfolgreiche Rechtshänder, Rene Andrei, machte schließlich mit dem 8:7 (14.) die erste Heimführung klar.

Die recht schnell wieder verloren ging, auch bedingt durch eine Zeitstrafe gegen Bruno Eickhoff. Auf 9:11 (19.) stellte Pascal Hermann im Gegenstoß, zwang Trainer Florian Weiß damit zur Auszeit. Und die fruchtete! Der Minuten zuvor eingewechselte Pawel Krawczyk hatte zwar noch keine Hand an den Ball gebracht, trug sich mit dem 12:12 (23) aber schonmal in die Torschützenliste ein. Derart motiviert ließ er bis zur Pause noch vier Paraden folgen. Vorn gab Riecke mitunter den Alleinunterhalter, hatte bei Halbzeit schon neunmal genetzt, davon viermal von der Linie. Es lief richtig gut bei den Hausherren in dieser Schlussphase des ersten Durchgangs.

Zu Beginn der zweiten Hälfte ging es Schlag auf Schlag. Beide drückten aufs Tempo, beide suchten die schnellen Abschlüsse, beide trafen. Zunächst mit leichten Vorteilen auf Melsunger Seite, die sich wacher präsentierten und auch mal einen gesicherten Abpraller mit Verspätung ins Netz bugsierten. Altenas 22:17 (35.) sah beruhigend aus. War es aber nicht. Weil die Bergischen nach dem Seitenwechsel Mittel gegen Riecke gefunden hatten, gleichzeitig Joe Ballmann aufwachte. Der Staffel-Torjäger verbuchte mit dem 24:22 (39.) seinen fünften Treffer innerhalb von nur sieben Minuten.

Es kam noch schlimmer für die Gastgeber, als Jason Wilfer für zwei Minuten auf die Bank musste. Das nutzte nämlich Maurice Meurer zum Anschluss, Sam Lindemann glich per Tempogegenstoß zum 25:25 (41.) aus. Einzig Jonathan Atting wusste in dieser Phase rot-weiße Akzente zu setzen, erkämpfte Bälle, traf noch einmal zur Führung. Ehe zweimal Florian Müller und dreimal Ballmann auf 26:30 (47.) stellten. Die MT 2 komplett von der Rolle.

Aber noch nicht geschlagen. Es wurde verbissener, die Fehler und Fehlwürfe häuften sich auf beiden Seiten, Gästekeeper Georg Mohr wurde zum Faktor obwohl auf der Gegenseite Jannick Büde einen Strafwurf von Pascal Hermann parierte. Trotzdem robbten sich dir Melsunger wieder ran, kamen durch Jakob König auf zwei ran. Dann zündete Ricke durch, legte zwei zum 31:32 (54.) nach, schickte Meurer dabei gleich noch auf die Strafbank. Der Boden war bereitet für ein fulminantes Comeback.

Das nicht kam. Erst scheiterte Eickhoff völlig frei an Mohr, dann jagte Atting einen Wurf aus der zweiten Reihe an den Innenpfosten, der von dort ins Seitenaus abprallte. Es lag in dieser Schlussphase ganz sicher nicht an Moral, Einsatz, Leidenschaft, das alles war da. Aber als Mohr gegen Benni Fitozovic von außen seine zehnte Parade allein der zweiten Hälfte verbuchte und im Gegenzug Ballmann mit noch 120 Sekunden Rest auf der Uhr zum 31:34 einwarf, war die Partie durch.

Statistik
MT Melsungen 2: Hüter (2 Paraden / 9 Gegentore), Krawczyk (1 Tor / 6 P. / 16 G.), Büde (6 P. / 10 G.); Riecke 12/5, Altena 3, Reinbold, Wöhler, König 3, Fitozovic 4, Lüder, Wilfer, Andrei 2, Lange, Kopeinigg, Eickhoff 3, Atting 4 – Trainer Florian Weiß.
HG Bergische Panther: Mohr (17 P. / 30 G.), Eigenbrod (bei zwei Siebenmetern, 0 P. / 2 G.); Müller 4, Hermann 5/1, Meurer 4, Taymaz, Luciano, Lindemann 5, Zulauf, Exner 7, Vornehm, Schütte, Balmann 10, Wolter, Elsässer – Trainer Alexander Oelze.
Schiedsrichter: Philipp Etzold / Lennard Zerlin (Magdeburg / Halle) – Zeitstrafen 6 : 10 Minuten – Strafwürfe 6/5 : 3/1 - Zuschauer: 89.

Verlauf: 0:2 (4.), 4:4 (9.), 8:7 (14.), 9:11 (19.), 10:12 (22.), 16:12 (24.), 17:13 (Halbzeit) – 21:16 (34.), 22:19 (37.), 24:20 (38.), 24:23 (40.), 26:25 (44.), 26:30 (47.), 29:31 (52.), 31:32 (54.), 32:35 (Ende).

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