Europapokal / 21.10.2025

Knappes Ding in Schweden

Durchgesetzt: Amine Darmoul hat die Lücke in der schwedischen Deckung gefunden. (Foto: HF Karlskrona)

Die Handballer des Bundesligisten MT Melsungen haben in der European League ihre weiße Weste gewahrt. Der 26:25 (18:14)-Erfolg beim schwedischen Europapokal-Neuling HF Karlskrona war aber ein Zittersieg.

Oder anders ausgedrückt: Der zweite Sieg in der Gruppe E der EHF European League war ein knappes Ding für die MT Melsungen. Danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Doch in der zweiten Halbzeit gelangen den Nordhessen nur noch acht Treffer. 

Eine Änderung gab es im Vergleich zum Spiel am vergangenen Samstag in Kiel. Dainis Kristopans wurde wegen leichter Leistenbeschwerden auch mit Blick auf die Bundesliga-Begegnung am Samstag ab 20 Uhr gegen den TBV Lemgo Lippe geschont. Dafür rückte Isaias Guardiola als spielender Co-Trainer ins Aufgebot. Der Spanier blieb aber ohne Einsatzzeit. David Mandic stand wie schon in Kiel ebenfalls nicht zur Verfügung. 

Die Melsunger gerieten durch Karlskronas Spielmacher Isak Larsson mit 0:1 in Rückstand (1.). Es war das einzige Mal an diesem Abend, dass der Gastgeber vorn lag. Nikolaj Enderleit (2.), Dimitri Ignatow und Abwehrchef Adrian Sipos, der einen Tempogegenstoß verwertete, warfen einen Drei-Tore-Vorsprung heraus (7.). Da auch Laszlo Bartucz zwischen den Melsunger Pfosten einige Bälle parierte, verschaffte sich der Favorit aus der Bundesliga nennenswerte Vorteile. 

Man muss es so klar sagen: Die Skandinavier waren im ersten Abschnitt dem Angriff der Nordhessen kaum gewachsen. In der Offensive gelang es den Hausherren zumindest ab und an, einige Akzente zu setzen. Neben Larsson tat sich Rechtsaußen Karl Jönsson hervor. In der 24. Minute kam der Außenseiter durch Arnor Vidarsson auf 12:13 heran. Die Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten: Amine Darmoul, Olle Forsell Schefvert, Alexandre Cavalcanti und Arnar Freyr Arnarsson stellten auf 17:12 (37.). Der Zwischenstand spiegelte die Kräfteverhältnisse recht gut wider. 

Die zweite Hälfte eröffnete Florian Drosten mit einem verwandelten Siebenmeter (32.). Es zeigte sich aber auch, dass die MT noch einigen Widerstand brechen musste. Karlskrona kämpfte entschlossen für jedes Tor. Und vor allem schlug es weiter ein hohes Tempo an. Zwar hatte man nicht den Eindruck, dass die MT, bei der der Ungar Bartucz immer wieder gute Aktionen hatte, die Partie verlieren könnte, sie ließ aber auch einiges im Angriff liegen. Dadurch hielten die Schweden Kontakt. Melvin Hildingsson im HF-Gehäuse wehrte zudem einige Würfe gekonnt ab. 

Zehn Minuten erzielten die Nordhessen kein Tor. Das führte dazu, dass sie das 23:23 hinnehmen mussten. Trainer Roberto Garcia Parrondo nahm seine zweite Auszeit. Enderleit beendete eine lange Melsunger Durststrecke mit dem 24:23 (54.). Trotz wichtiger Aktionen von Ignatow in der entscheidenden Phase wurde es noch richtig spannend. Ein letzter direkter Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit blieb in der Mauer der Melsunger hängen. 26:25-Endstand für die Nordhessen. 

Statistik

HF Karlskrona: Tomic (1 P./9 GT), Hildingsson (13 P./17 GT), Arthursson (1 P./0 GT); Eskengren Svahn, Psajd, Sotra, Larsson 6, Sivertsson 1, Stenberg 2, Mikkelsen 1, Vidarsson 3, Jönsson 4, Hansson 4/2, Martinsson, Andersson 4, Nordahl – Trainer: Ekstrand.

MT Melsungen: Palasics (n.e.), Bartucz (15 P./25 GT); Marchan 2, Enderleit 5, Sipos 1, Ignatow 3, Drosten 2/2, Kulesh, Arnarsson 2, Cavalcanti 3, Forsell Schefvert 3, Guardiola, Eickhoff, Darmoul 4, Kastening, Ntanzi 1 – Trainer: Parrondo. 

Schiedsrichter: Karim Gasmi / Raouf Gasmi (Frankreich); Spielaufsicht: Miroslaw Baum (Polen). 

Zeitstrafen: 4 – 4 Minuten (Vidarsson, Larsson – Darmoul 2)

Siebenmeter: 2/2 – 3/2 (Drosten scheitert an Hildingsson, 57:35)

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