Der Tabellenführer war nicht zu knacken. Mit 18:27 (8:15) unterlag die MT Melsungen 2 der HG Saarlouis, steckte dabei aber selbst im hohen Rückstand Mitte der zweiten Hälfte nicht auf. Zu machen war jedoch nichts, der Meisterschafts- und Aufstiegsaspirant zeigte sich in nahezu allen Belangen überlegen.
Hiobsbotschaft schon vor dem Anpfiff für die Gastgeber: Benjamin Fitozovic musste verletzt passen, Trainer Florian Weiß deshalb die Innenverteidigung umbauen. Da musste Rene Andrei neben Jason Wilfer ran, und die beiden hatten ihre Probleme mit Spielmacher Tom Paetow. Der war mit drei Toren maßgeblich beteiligt am Blitzstart der Saarländer. Die führten nach acht Minuten mit 5:1. Ebenfalls eine Schlüsselfigur: Torhüter Michel Fiedler, der unter seinen drei frühen Paraden auch einen Siebenmeter von Jonas Riecke verbuchen konnte.
Mit einer Zeitstrafe gegen Yves Kunkel und die ersten gehaltenen Bälle von Pawel Krawczyk kam die MT 2 etwas verspätet rein ins Spiel. Hatte aber immer noch mit Fiedler zu kämpfen, der glänzende Reaktionen zeigte. Auch gegen Kevin Trogisch beim zweiten Siebenmeter, doch da saß dann der Nachwurf des Linkshänders zum 4:6 (17.).
Melsungen mittlerweile auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter, aber weiter dem schlechten Start am Hinterherlaufen und mit mangelhafter Ausnutzung der Strafwürfe: Jakob König scheiterte als dritter an Fiedler. Folgerichtig war Paetows fünfter Streich bereits das 5:9 (22.). Dann musste Krawczyk die Segel mit Knieproblemen erst einmal streichen, Melsungens Rückraum kam vorn nicht mehr durch. Allein Wilfer vermochte vom Kreis ernsthaft Gefahr auszustrahlen, konnte mit seinen zwei Toren aber nichts verbessern. Bis zur Pause waren die Gäste schon weit weg.
Und sie legten trotz gutem Start der Hausherren in die zweite Halbzeit nach. Verkürzten erst Leander Altena und Riecke, kosteten Unkonzentriertheiten und einige aus Sicht der MT 2 unglückliche Entscheidungen der Referees weiteren Bodengewinn. In vier Minuten Unterzahl der Rot-Weißen, fast zwei Minuten davon in doppelter, schraubte die HGS das Ergebnis gleich wieder auf 10:18 (Lars Weißgerber, 37.) hoch. Applaus verdienten sich Elias Wöhler und Martin Reinbold: Ihr feines Zusammenspiel bei vier gegen sechs mündete ins elfte Melsunger Tor. Und auch Kim Hüter bekam für klasse Paraden viel Applaus.
Gegen das konzentrierte Tempospiel der HGs war aber kein Kraut gewachsen, Kunkel, Weißgerber, Philipp Kockler und nach längerer Pause auch wieder Paetow bauten auf 12:24 (49.) aus. Natürlich war da längst schon alles entschieden. Trotzdem setzten die Melsunger noch Zeichen. Altena als vierter Schütze von der Linie schaffte es endlich, Fiedler von dort zu überwinden. Und kurz darauf verbuchte Jonas Lüder in seinem ersten Drittligaspiel sofort seinen ersten Treffer zum 15:24 (51.). Altena krönte den 5:0-Lauf der Hausherren mit seinem dritten Siebenmeter zum 17:24 (55.), danach überwogen auf beiden Seiten die Fehler. Einzig Kockler hielt die Spannung bei Saarlouis, traf dreifach bei einem Gegentor durch Lian Kopeinigg.
Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (5 P. / 11 G.), Hüter (7 P. / 16 G.), Büde (n. e.); Eberhardt, Riecke 3, Altena 5/3, Reinbold 1, Liebergesell 1, Wöhler, König 1, Lüder 1, Wilfer 2, Trogisch 1, Andrei 1, Kopeinigg 1, Atting 1 – Trainer Florian Weiß.
HG Saarlouis: Fiedler (11 Paraden / 15 Gegentore), Schlingmann (3 P. / 3 G.), Kornecki, Petschick, Kockler 4, Eberlein 5, Kunkel 5/3, Geis, Weißgerber 4, Durmishi 2, Reitz, Noh, Paetow 7 – Trainer Jörg Lützelberger.
Schiedsrichter: David Große / Maik Hornuff (Nordhausen / Stendal) – Zeitstrafen 10 : 4 Minuten – Strafwürfe 6/3 : 3/3 - Zuschauer: 106.
Verlauf: 0:2 (4.), 1:5 (8.), 4:6 (17.), 4:9 (22.), 7:12 (25.), 8:15 (Halbzeit) – 10:15 (34.), 10:18 (37.), 11:20 (42.), 12:24 (49.), 17:24 (55.), 18:27 (Ende).