Talents / 11.10.2025

Hoch geführt, knapp gewonnen

Maß nehmen ... Passt! Linksaußen Julian Ley lieferte stark ab und sorgte mit seinem vierten Tor des Tages für die Entscheidung (Foto: Heinz Hartung)

Um ein Haar hätte die A-Jugend der MT Talents im Spiel der 2. Jugendhandball-Bundesliga Staffel Süd neun Tore Vorsprung noch verspielt. Doch am Ende reichte die starke Vorarbeit zu einem 25:23 (14:8) gegen den HSC 2000 Coburg. Vor allem Leon Rosenbusch, Damian Deist und Julian Ley brachten, von der Bank kommend, jene Entschlossenheit rein, die gerade in der spannenden Schlussphase den dritten Saisonsieg zu sichern half.

Unkonventionell und überraschend war die Start-Sieben, die Trainer Georgi Sviridenko aufs Feld beordert hatte. Mit Philip Hornaff, Max Hermenau und Julian Kreile drei Rechtshänder im Rückraum und bei Ballgewinnen hinten rückte Jonas Lüder für die erste und zweite Welle ohne eigentlich geplanten Wechsel für Noah Hüter an den Kreis. Konstellationen, mit denen die Coburger erst einmal gar nichts anfangen konnten. Zumal Lüder hinten mit Hornaff das Zentrum nahezu komplett dicht machte und entsprechend viele Bälle für die Gastgeber heraussprangen. Nach sechs Minuten stand es 3:0, die Körpersprache des HSC verhieß nichts Gutes.

Weil Melsungens Außen Stanley Lange und vor allem Lian Kopeinigg offensiv immer anspielbar und bei genügend Raum auch abschlusssicher waren, wuchs der Vorsprung bis auf 8:1 an, das Kopeinigg per Tempogegenstoß erzielte. Es folgte die frühe erste Auszeit von HSC-Coach Margots Valkovskis. Der nur zehn Minuten später die zweite folgte, nachdem Hornaff auf 11:3 erhöht hatte.  Erst nach Damian Deists Gegenstoß zum 13:4 (24.) schalteten die Rot-Weißen runter. Oder anders: Coburg wachte endlich auf. Vor allem Valentyn Yaroshenko wurde munter. Zwei starke Würfe von ihm sorgten zu Pause für Hoffnung bei den Gästen.

Die nach Wiederbeginn prompt weitere Nahrung bekam. Zwar glänzten erst die Gastgeber, für die Hornaff ein Kempa-Zuspiel von Kopeinigg in die Maschen drosch. Doch dann war urplötzlich erneut der Wurm drin. Weil Coburgs ukrainischer U18-Nationalspieler gleich zweimal nachlegte. Deutliches Signal dafür, dass die kleine Aufholphase vor dem Seitenwechsel kein Zufall war. Durchlebten die Gastgeber schon in der ersten Halbzeit eine siebenminütige Durststrecke, wiederholte sich das im Anschluss an Julian Leys 17:11 (37.). Nur dass der HSC diesmal nicht vier aufholte, sondern gleich sechs. Linksaußen Max Schindler hatte ebenso doppelt getroffen wie Tim Knoth zwei Gegenstöße versenkte. Plötzlich waren die Oberfranken nach einer dreiviertel Stunde bis auf ein Tor dran.

Es tat gut bei den Nordhessen, dass der vorgenommene Torhüterwechsel Wirkung zeigte. Hatte sich Coburg mittlerweile auf Kim Hüter eingestellt, stellte sie Leon Rosenbusch vor echte Probleme. Vor allem durch sein blitzschnelles Umschalten nach gezeigten Paraden. Zwei seiner präzisen Pässe nach vorn fanden Julian Ley. Dazu forcierte Damian Deist als neuer Mittelmann das Spiel und strahlte selbst viel Torgefahr aus. Mit dem Resultat, dass die MT Talents erneut auf 22:18 (47.) wegzogen. Es war ein unglaublich schnelles Spiel in dieser Phase.

Dennoch wurde die Schlussphase noch einmal extrem spannend. Weil die Gäste Lunte gerochen hatten und sich einfach nicht aufgeben wollten. Ein Gegenstoß von Arbian Thaqi, zwei Treffer von Yaroshenko, einmal mehr alles off mit nur noch fünf Minuten auf der Uhr. Die lang wurden, weil die einen ihren Vorteil unbedingt bewahren wollten, die anderen mit Macht auf den Ausgleich drängten. Bis zum 24:23 (58.) durch Fabian Vorsthofen war immer noch alles drin. Dann verzichtete Julian Kreile jedoch auf möglichen, aber risikobehafteten eigenen Ruhm und zauberte stattdessen einen irren Pass auf Ley hin, den der Linksaußen sicher zur Entscheidung versenkte.

Statistik
MT Talents: K. Hüter (9 Paraden / 14 Gegentore), Rosenbusch (8 P. / 9 T.); Deist 3, Lange 1, Lüder, Ley 4, Kreile 2, Kremser, Kopeinigg 7/1, Hermenau 1, Hillwig, N. Hüter 3, Hornaff 4 – Trainer Georgi Sviridenko.
HSC 2000 Coburg: Bauer (15 P. / 25 G.), Rodriguez-Müller (n. e.); Durovic, Knoth 4, Lilienfelds 4, Yaroshenko 8/2, Thaqi 1, Vorsthofen 2, Röseler, Wetzl 1, Schindler 3, Bergner – Trainer Margots Valkovskis.
Schiedsrichter: Manuel Betz / Justus Schöppner (Neuhof / Flieden) - Zeitstrafen 8 : 2 Minuten – Strafwürfe 1/1 : 2/2 - Zuschauer: 80.

Verlauf: 3:0 (6.). 8:1 (13.), 11:3 (22.), 13:4 (24.), 13:8 (29.), 14:8 (Halbzeit) - 15:8 (32.), 16:11 (37.), 17:16 (44.), 22:18 (47.), 22:21 (55.), 24:23 (58.), 25:23 (Ende).

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