
Für beide Jugendbundesliga-Mannschaften der MT Talents geht es am Wochenende um ganz wichtige Punkte. Während die A-Jugend gegen den TVB Stuttgart am Sonntag (Anwurf in der Melsunger Stadtsporthalle um 14:30 Uhr) mit zwei Punkten die Hinrunde der 2.Bundesliga Staffel Süd als Spitzenreiter beenden möchte, geht es für die B-Jugend bereits am Samstag bei der HSG Handball Lemgo (Anwurf um 18:15 Uhr in der horatec-Arena Augustdorf) bereits um mögliche Punkte für die Pokalrunde.
B-Jugend will Vorsorge treffen
Der Modus der Jugendhandball-Bundesliga dieser Jahrgangsstufe ist nicht einfach zu verstehen. In erster Linie ging es in der Vorrunde zunächst einmal um die mögliche Qualifikation zur Meisterrunde, an deren Ende die Meisterschaft ausgespielt wird. Dafür war der dritte Gruppenplatz unter sechs Mannschaften nötig. Ein Ziel, das die Melsunger bereits zwei Spieltage vor Abschluss der Vorrunde verpasst haben. Für sie geht es im Januar in der Pokalrunde weiter.
Jener Wettbewerb also, den die MT Talents im vergangenen Jahr gewannen. Und dem bereits jetzt die ganze Aufmerksamkeit gilt. Denn zwei Teams aus der derzeitigen Staffel 4 werden mit in die nächste Runde gehen und die Resultate untereinander werden mitgenommen. Und weil die HSG Handball Lemgo, obwohl aktuell Gruppenzweiter, theoretisch noch auf Platz vier zurückfallen könnte, wären in diesem Fall zwei Zähler an diesem Wochenende bereits zwei Zähler für die Pokalrunde.
Dass die Melsunger mit allen Kontrahenten mithalten können, haben sie bereits hinreichend bewiesen. Jedenfalls dann, wenn man den Blick auf 50 Minuten Spielzeit richtet. In fast allen mit Niederlagen beendeten Partien war was drin, wurden die eigenen Möglichkeiten aber durch Unkonzentriertheiten und vor allem mangelnde Chancenverwertung vergeben. Deshalb muss der Fokus zwingend darauf liegen, die über Paraden der Torhüter Milian Hahn und Maximilian Knopp eroberten Bälle vorn auch reinzumachen.
Der einzige, der das bisher zuverlässig schaffte, ist Spielmacher Philipp Kuhlen, mit 62 Treffern Dritter der Staffel-Torjägerliste. Zwar stehen für Lemgos Moritz Ringelkamp derer bereits 76 zu Buche, doch fast 30 Prozent davon waren Siebenmeter. Woraus sich die nächste Pflicht für Max Preglers Mannschaft ergibt: Die Zweikämpfe in der Abwehr müssen früher angenommen und möglichst sauber gelöst werden, damit Lemgos Goalgetter nicht zu häufig von der Linie antreten kann.
Die Marschroute steht also. Und mit einem Sieg im Lipperland könnten die MT Talents das Ihrige dazu tun, Lemgo ebenfalls in die Pokalrunde zu bekommen – und die möglichen zwei Punkte am Samstag damit gleich verdoppelt mitzunehmen.
A-Jugend strebt die Herbstmeisterschaft an
Fünf Siege in Folge konnten die Melsunger seit ihrem Ausrutscher in Schwetzigen einfahren und haben es am Sonntag gegen die Stuttgarter selbst in der Hand, sich den inoffiziellen Titel des Hinrunden-Siegers der 2. Liga Süd zu schnappen. Angesichts der starken Vorstellungen in den vergangenen Wochen gut machbar, möchte man meinen. Dennoch, ein Selbstläufer ist das nicht.
Keinesfalls darf sich die Mannschaft von Trainer Georgi Sviridenko von der bisherigen Auswärtsschwäche ihres Gegners in die Irre führen lassen. Lediglich einen Sieg hat der TVB bisher in fremder Halle eingefahren, und das war bezeichnenderweise beim gerade einmal 20 Kilometer entfernten Lokalrivalen in Bietigheim-Bissingen. Unbelasteter als mit einer solchen Bilanz zum Tabellenführer zu fahren geht wohl kaum.
Die größte Gefahr bei dieser scheinbar klaren Rollenverteilung dürfte also die eigene Eistellung zum Spiel sein. Gut zu sehen am gerade eine Woche zurückliegenden Erfolg in Bissingen, als es Julian Kreile, Felix Hillwig und Philip Hornaff nicht schafften, ihr dominantes Spiel konsequent durchzuziehen und frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Auch die Quoten der Außen Stanley Lage und Lian Kopeinigg müssen wieder besser werden. Zwar gab es bisher immer noch Potential, um bei Bedarf einen Gang höher zu schalten, aber das kann ja auch mal daneben gehen – Oftersheim-Schwetzingen lässt grüßen!
Nebenbei gehen die Melsunger Blicke sicher auch nach Pforzheim, wo sich der Tabellen-Dritte mit den zweitplatzierten Münchenern auseinandersetzen muss. Doch das darf allenfalls Beiwerk sein, wenn die eigenen Hausaufgaben mit einem Sieg über den TVB Stuttgart gemacht werden. Wozu Sviridenko seinen kompletten Kader zur Verfügung hat, da die Melsunger Drittliga-Handballer nicht parallel spielen. Neben Kim Hüter und Lian Kopeinigg wird also auch Jonas Lüder einsatzbereit sein, der zuletzt auf vorgezogener Position der 5:1-Abwehr zu gefallen wusste.