Talents / 08.11.2025

Am Ende ging die Kraft aus

Auch wenn es hier was auf die Nase gab: Linus Schröder belebte das Melsunger Spiel nach seiner Einwechslung (Foto: Heinz Hartung)

Die Performance war ganz stark, das Ergebnis weniger. Mit 35:41 (18:29) unterlagen die MT Talents der TSV Burgdorf und haben jetzt nur noch eine theoretische Chance auf den dritten Staffelplatz, der für das Erreichen der Meisterrunde benötigt würde.

Es bleibt dabei: Über 50 Minuten können die MT Talents mit jedem Gegner mithalten, dann geht die Kraft aus und das Spiel verloren. Wie schon im Hinspiel musste der Staffelfavorit alles geben, um die Melsunger unter Kontrolle zu halten. Setzte sich aber im Endspurt ab und verschleierte damit die lange Zeit grandiose Leistung der Nordhessen.

Zunächst einmal ging es den Melsungern etwas zu schnell, was Burgdorf da in den ersten Minuten an Tempo vorlegte. Ausgehend von einer unglaublich aktiven 3:2:1-Deckung, in der Noah Bult auf der Spitze Philipp Kuhlen kaum Raum für den Spielaufbau ließ. Hatte die den Ball organisiert, ging es direkt ab nach vorn, wo wiederum Bult als Torschütze überragte. Trotz zwischenzeitlich schon gezogener Auszeit von Trainer Max Pregler stand es nach acht Minuten und vier Bult-Treffern bereits 3:8.

Pregler stellte um, brachte Linus Schröder und Clemens Rode, ließ ebenso offen decken. Mit Erfolg! Tor um Tor kämpften sich die Nordhessen zurück, hatten mit Marlon Junges 9:10 (16.) den Anschluss alsbald wieder. Und blieben hartnäckig dran in einem rassigen, schnellen Offensivspektakel, in dem die Torhüter kaum was zu lachen hatten. So dass Tede Wetzel nach zwanzig Minuten erst ausglich und sofort den Führungstreffer hinterherschickte.

Das fulminante Comeback der MT Talents wurde erst eingebremst, als der frisch gekommene Nikolas Knipping zweimal stark parierte und sich die Siebenmeter für die TSV nach jeweils ordentlicher Abwehrarbeit der Melsunger häuften. David Stelzer blieb von der Linie fehlerlos und hatte zur Pause bereits fünfmal vollstreckt. Die Partie blieb aber offen, weil Kuhlen und Junge ihre Zweikämpfe im Angriff überwiegend gewannen und trafen.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Geschehen. Beide Mannschaften komplett auf Augenhöhe, beide mit unvermindertem Zug zum Tor. Sehenswert, wie der Ball von Kuhlen über Junge zu Kjell Hildebrand kam und der eiskalt zum 22:22 (35.) traf. Ebenso bemerkenswert die Leistung derer, die ebenfalls von der Bank kamen. Da traf Felix Kühlbauch ebenso sicher wie Bruno Winkler – 28:28 (42.) und Auszeit Burgdorf.

Es begann weh zu tun nach einer dreiviertel Stunde. Der Schlagabtausch hatte bis dahin schon mächtig Körner gekostet, doch es sprang keine erneute Führung der Melsunger heraus. Burgdorf blieb cool, hatte in David Stelzer den überragenden Spieler der zweiten Hälfte. Der hatte immer noch seine Siebenmeter, traf aber plötzlich auch aus dem Feld, dreimal hintereinander zum 29:31 (46.).

Da war die Luft dann raus bei den wacker kämpfenden MT Talents. Die, wie schon im Hinspiel, in der Schlussphase abreißen lassen mussten. Bis zum 31:32 durch Kuhlen zehn Minuten vor dem Ende war immer noch alles drin, dann war’s vorbei. Noch viermal Stelzer und ein Treffer von Bult besiegelten mit dem 32:37 (55.) das Schicksal der Nordhessen, der Rest war Formsache für den Meisterschafts-Zweiten des Vorjahres.

Statistik
MT Talents: Hahn (1 Paraden / 16 Gegentore), Knopp (3 P. / 18 G.), Sanchez Martin (4 P. / 7 G.); Peter, Schild 2, Kühlbauch 2, Schröder 3, Kuhlen 8, Junge 7/2, Rode 4, Witzel 2, Winkler 1, Wetzel 3, Schmidt 1, Hildebrand 2 – Trainer Max Pregler.
TSV Burgdorf: Skerhutt (6 P. / 23 G.), Knipping (4 P. / 12 G.); Mönnig 4, Meyer 3, Skotzki, Füllgrabe, Nemitz 2, Bult 12, Edlich 1, Stelzer 13/8, Waldmann 6 – Trainer Lukas Erdmann.
Schiedsrichter: Jannick Berndt (Rechtenbach) / Eddie Cheng (Rodgau) – Zeitstrafen 10 : 4 Minuten – Strafwürfe 2/2 : 8/8 - Zuschauer: 60.

Verlauf: 0:1 (1.), 1:4 (4.), 3:8 (8.), 6:9 (11.), 9:10 (16.), 13:12 (21.), 14:16 (24.), 18:20 (Halbzeit) – 22:22 (35.), 25:25 (40.), 28:28 (42.), 29:31 (46.), 31:32 (49.), 31:35 (53.), 32:38 (55.), 35:41 (Ende).

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