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3. Liga: In Bielefeld ebenbürtig, aber ohne Punkte

Die MT Melsungen 2 hat auch ihr viertes Auswärtsspiel in der 3. Liga ohne Punktgewinn beendet. Obwohl beim 30:34 (17:17) als Gast der TSG A-H Bielefeld was drin war.

Doch um zumindest einen Punkt aus Ostwestfalen mitzunehmen, wäre eine Eindämmung der von Anfang an auf beiden Seiten hohen Fehlerquote nötig gewesen. Was Bielefeld in der zweiten Hälfte zumindest eingeschränkt gelang und damit den Unterschied zweier sonst weitgehend ebenbürtigen Aufsteiger ausmachte.

Wie lief’s zu Beginn?

Nicht gut. Und das darf man gern auf beide Seiten beziehen. Was da in den ersten Minuten an unerzwungenen Ballverlusten, Fehlpässen, Stolperern und diversen weiteren technischen Fehlern geboten wurde, war schon atemberaubend. Folgerichtig das Tempo, in dem es hin und her ging, natürlich auch. Zeit für geordneten Rückzug gab es selten, meist kam es dadurch nicht einmal ansatzweise zu Positionsspiel. Ebenso wüst bewegte sich der Spielstand hin und her. Da machte die MT 2 den anfänglichen Rückstand per Dreierpack zur 3:1 Führung, die Jan Waldgenbach, natürlich im erweiterten Gegenstoß, klar machte. Gekontert von ebenfalls drei Toren am Stück der Hausherren zum 4:3 durch den quirligen Malik St. Claire (6.).

Kam irgendwann auch mal Ruhe rein?

Ach iwo. Zwar schnappten sich die Melsunger die Führung wieder, aber von Dauer war in dieser ersten Halbzeit gar nichts. Selbst als Jan-Jasse Herbst mit einer Doppelparade gegen Jannis Heidemann und Alexander Engelhardt ein nächstes kurzes Hoch einläutete, was Ben Beekmann zum 9:7 (14) nutzte, war das nach nur fünf Minuten schon wieder beendet und Bielefeld ging nach einem Zwischenspurt durch Simon Vombrock zum 13:12 (22.) in Vorlage.

Klare Linie? Irgendwann?

Klares nein, jedenfalls nicht bis zur Pause. Denn Verschnaufpausen waren Mangelware, die beidseitige Angriffsfrequenz blieb die einzige Konstante im Spiel: hoch, extrem hoch. Die beiden Männer mit dem besten Überblick in der Schlussphase des ersten Durchgangs trugen immerhin das Melsunger Dress: Florian Weiß holte die Führung zum 15:14 (25.) zurück und war mit einem Pass hinter dem Rücken der Vorbereiter zu Ben Beekmanns 17:16 – das jedoch Sekunden vor der Pause vom besten Bielefelder, Jan Pretzewofsky, abermals egalisiert wurde. Dazwischen hatte Leon Stehl schnell geschaltet, als das TSG-Tor gerade leer war. und clever aus dem Halbfeld getroffen.

Blieb es nach dem Seitenwechsel beim Spiel auf Augenhöhe?

Leider nicht. Und der Grund dafür trug den Namen Dennis Doden. Der Bielefelder Schlussmann parierte in den ersten sechs Minuten gleich vier Bälle und war Wegbereiter zum 20:17 (35.). Dann erst eröffnete erneut Leon Stehl die zweite Spielhälfte auch für die Nordhessen. Die fortan diesem Rückstand hinterherliefen und sich den Weg zurück zum Gleichstand gleich mehrfach selbst verbauten. Und die es einfach nicht schafften, Jan Pretzewofsky in den Griff zu bekommen. Ein kurzer Lichtblick war das Tor von Jan Grolla, der nicht einmal 30 Sekunden nach seiner ersten Einwechslung auf 23:21 (41.) verkürzte.

Fand Melsungen zurück in die Spur?

Abermals nein. Just als Trainer Arjan Haenen Jona Rietze nach abgesessener Zeitstrafe zurück auf die Platte schickte mit der Weisung, auf eine 5:1-Deckung umzuschalten, ging der als Vorgezogener geplante Mann mit der 8 auf dem Rücken gleich nochmal für zwei Minuten raus. Nix war’s mit 5:1, Bielefeld freute sich im Gegenteil über noch mehr Platz im Rückraum. Und nutzte ihn effektiv, um erst auf 25:21 (44.), dann auf 28:23 (50.) davonzuziehen. Die Vorentscheidung, weil an diesem Abend einfach keine Ruhe ins Spiel der Nordhessen kam. Woran auch einige schöne (und erfolgreiche) Angriffe in der Schlussphase nichts ändern konnten.

Rot für den Keeper! Was war da in der 54. Spielminute los?

Es war so etwas wie das Sinnbild des Abends aus Melsunger Sicht, ausgehend von einem der vielen Ballverluste vorn, diesmal durch einen erfolgreichen Block der Gastgeber. Die wollten schnell auf den nach vorn eilenden Malik St. Claire passen. Das hatte aber der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Jannik Büde erkannt, kam raus bis ins Halbfeld und wollte abfangen. Auf St. Claire achtete er, auf den flinken Leon Stehl, der den Bielefelder praktisch eingeholt hatte, nicht. Die Melsunger prallten ineinander, St. Claire strauchelte über Stehl.  Die logische Folge: Rot für Büde als Initiator. Der ebenfalls verhängte Siebenmeter saß natürlich auch noch.

Was blieb hängen von dieser Begegnung zweier Aufsteiger?

Dass dem einen, Bielefeld, eine eher durchschnittliche Leistung für zwei Zähler genügte. Und dass der andere, Melsungen, zum wiederholten Male in fremder Halle mindestens ebenbürtig war, jedoch an den eigenen Unzulänglichkeiten scheiterte. Denn einmal mehr wäre weit mehr drin gewesen. Zum vierten Mal in dieser Saison mit 30 oder mehr eigenen Toren nicht gepunktet, unter dem Strich nicht wirklich schlechter gewesen als der Gegner. Ohne Zweifel, spielerisch gehört die MT 2 ganz klar in diese Klasse. Aber sie mit derart hohen Fehlerzahlen zu halten könnte schwer werden. Zumal wenn, wie auch heute in einigen Szenen, das Pech in Form von Holztreffern zur Unzeit oder einer Kettenreaktion wie nach dem geblockten Wurf in der 54. Minute hinzukommt.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:3 (4.), 4:3 (6.), 4:5 (7.), 7:9 (14.), 10:12 (19.), 13:12 (22.), 14:15 (25.), 17:17 (Halbzeit), 20:17 (35.), 23:20 (41.), 25:21 (44.), 28:23 (50.), 31:26 (54.), 34:28 (57.), 34:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (12 Paraden / 29 Gegentore), Büde (1 P. / 5 G.), Beck (n. e.) – Stehl 5, Grolla 1, Hörr 3, Reinbold, Rietze 2, Ohl 3, Beekmann 4, Kothe 4, Waldgenbach 5/1, Wolf, Andrei, Weiß 2, Drosten 1 – Trainer Arjan Haenen.

TSG A-H Bielefeld: Doden (15 P. / 30 G.), Räber (n. e.) – Vunic 4, Heidemann 2, Broyer 1, Vormbrock 1, Engelhardt 3, Strathmeier 3, St.Claire 2, Pretzewofsky 8/2, Louis 1, Waldhof 2, Demerza 5/1, Mihaljevic 2 – Trainer Niels Pfannenschmidt.

Z: 820 - SR: Mayer / Mayer (Mönchengladbach) - Strafen: 10 - 8 Minuten – Disqualifikation: Büde (MT 2, Foulspiel 54.), Rietze (MT 2, 3x2 Minuten 59.) - 7m: 1/1 - 3/3.

3. Liga: In Bielefeld ebenbürtig, aber ohne Punkte

Die MT Melsungen 2 hat auch ihr viertes Auswärtsspiel in der 3. Liga ohne Punktgewinn beendet. Obwohl beim 30:34 (17:17) als Gast der TSG A-H Bielefeld was drin war.

Doch um zumindest einen Punkt aus Ostwestfalen mitzunehmen, wäre eine Eindämmung der von Anfang an auf beiden Seiten hohen Fehlerquote nötig gewesen. Was Bielefeld in der zweiten Hälfte zumindest eingeschränkt gelang und damit den Unterschied zweier sonst weitgehend ebenbürtigen Aufsteiger ausmachte.

Wie lief’s zu Beginn?

Nicht gut. Und das darf man gern auf beide Seiten beziehen. Was da in den ersten Minuten an unerzwungenen Ballverlusten, Fehlpässen, Stolperern und diversen weiteren technischen Fehlern geboten wurde, war schon atemberaubend. Folgerichtig das Tempo, in dem es hin und her ging, natürlich auch. Zeit für geordneten Rückzug gab es selten, meist kam es dadurch nicht einmal ansatzweise zu Positionsspiel. Ebenso wüst bewegte sich der Spielstand hin und her. Da machte die MT 2 den anfänglichen Rückstand per Dreierpack zur 3:1 Führung, die Jan Waldgenbach, natürlich im erweiterten Gegenstoß, klar machte. Gekontert von ebenfalls drei Toren am Stück der Hausherren zum 4:3 durch den quirligen Malik St. Claire (6.).

Kam irgendwann auch mal Ruhe rein?

Ach iwo. Zwar schnappten sich die Melsunger die Führung wieder, aber von Dauer war in dieser ersten Halbzeit gar nichts. Selbst als Jan-Jasse Herbst mit einer Doppelparade gegen Jannis Heidemann und Alexander Engelhardt ein nächstes kurzes Hoch einläutete, was Ben Beekmann zum 9:7 (14) nutzte, war das nach nur fünf Minuten schon wieder beendet und Bielefeld ging nach einem Zwischenspurt durch Simon Vombrock zum 13:12 (22.) in Vorlage.

Klare Linie? Irgendwann?

Klares nein, jedenfalls nicht bis zur Pause. Denn Verschnaufpausen waren Mangelware, die beidseitige Angriffsfrequenz blieb die einzige Konstante im Spiel: hoch, extrem hoch. Die beiden Männer mit dem besten Überblick in der Schlussphase des ersten Durchgangs trugen immerhin das Melsunger Dress: Florian Weiß holte die Führung zum 15:14 (25.) zurück und war mit einem Pass hinter dem Rücken der Vorbereiter zu Ben Beekmanns 17:16 – das jedoch Sekunden vor der Pause vom besten Bielefelder, Jan Pretzewofsky, abermals egalisiert wurde. Dazwischen hatte Leon Stehl schnell geschaltet, als das TSG-Tor gerade leer war. und clever aus dem Halbfeld getroffen.

Blieb es nach dem Seitenwechsel beim Spiel auf Augenhöhe?

Leider nicht. Und der Grund dafür trug den Namen Dennis Doden. Der Bielefelder Schlussmann parierte in den ersten sechs Minuten gleich vier Bälle und war Wegbereiter zum 20:17 (35.). Dann erst eröffnete erneut Leon Stehl die zweite Spielhälfte auch für die Nordhessen. Die fortan diesem Rückstand hinterherliefen und sich den Weg zurück zum Gleichstand gleich mehrfach selbst verbauten. Und die es einfach nicht schafften, Jan Pretzewofsky in den Griff zu bekommen. Ein kurzer Lichtblick war das Tor von Jan Grolla, der nicht einmal 30 Sekunden nach seiner ersten Einwechslung auf 23:21 (41.) verkürzte.

Fand Melsungen zurück in die Spur?

Abermals nein. Just als Trainer Arjan Haenen Jona Rietze nach abgesessener Zeitstrafe zurück auf die Platte schickte mit der Weisung, auf eine 5:1-Deckung umzuschalten, ging der als Vorgezogener geplante Mann mit der 8 auf dem Rücken gleich nochmal für zwei Minuten raus. Nix war’s mit 5:1, Bielefeld freute sich im Gegenteil über noch mehr Platz im Rückraum. Und nutzte ihn effektiv, um erst auf 25:21 (44.), dann auf 28:23 (50.) davonzuziehen. Die Vorentscheidung, weil an diesem Abend einfach keine Ruhe ins Spiel der Nordhessen kam. Woran auch einige schöne (und erfolgreiche) Angriffe in der Schlussphase nichts ändern konnten.

Rot für den Keeper! Was war da in der 54. Spielminute los?

Es war so etwas wie das Sinnbild des Abends aus Melsunger Sicht, ausgehend von einem der vielen Ballverluste vorn, diesmal durch einen erfolgreichen Block der Gastgeber. Die wollten schnell auf den nach vorn eilenden Malik St. Claire passen. Das hatte aber der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Jannik Büde erkannt, kam raus bis ins Halbfeld und wollte abfangen. Auf St. Claire achtete er, auf den flinken Leon Stehl, der den Bielefelder praktisch eingeholt hatte, nicht. Die Melsunger prallten ineinander, St. Claire strauchelte über Stehl.  Die logische Folge: Rot für Büde als Initiator. Der ebenfalls verhängte Siebenmeter saß natürlich auch noch.

Was blieb hängen von dieser Begegnung zweier Aufsteiger?

Dass dem einen, Bielefeld, eine eher durchschnittliche Leistung für zwei Zähler genügte. Und dass der andere, Melsungen, zum wiederholten Male in fremder Halle mindestens ebenbürtig war, jedoch an den eigenen Unzulänglichkeiten scheiterte. Denn einmal mehr wäre weit mehr drin gewesen. Zum vierten Mal in dieser Saison mit 30 oder mehr eigenen Toren nicht gepunktet, unter dem Strich nicht wirklich schlechter gewesen als der Gegner. Ohne Zweifel, spielerisch gehört die MT 2 ganz klar in diese Klasse. Aber sie mit derart hohen Fehlerzahlen zu halten könnte schwer werden. Zumal wenn, wie auch heute in einigen Szenen, das Pech in Form von Holztreffern zur Unzeit oder einer Kettenreaktion wie nach dem geblockten Wurf in der 54. Minute hinzukommt.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:3 (4.), 4:3 (6.), 4:5 (7.), 7:9 (14.), 10:12 (19.), 13:12 (22.), 14:15 (25.), 17:17 (Halbzeit), 20:17 (35.), 23:20 (41.), 25:21 (44.), 28:23 (50.), 31:26 (54.), 34:28 (57.), 34:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (12 Paraden / 29 Gegentore), Büde (1 P. / 5 G.), Beck (n. e.) – Stehl 5, Grolla 1, Hörr 3, Reinbold, Rietze 2, Ohl 3, Beekmann 4, Kothe 4, Waldgenbach 5/1, Wolf, Andrei, Weiß 2, Drosten 1 – Trainer Arjan Haenen.

TSG A-H Bielefeld: Doden (15 P. / 30 G.), Räber (n. e.) – Vunic 4, Heidemann 2, Broyer 1, Vormbrock 1, Engelhardt 3, Strathmeier 3, St.Claire 2, Pretzewofsky 8/2, Louis 1, Waldhof 2, Demerza 5/1, Mihaljevic 2 – Trainer Niels Pfannenschmidt.

Z: 820 - SR: Mayer / Mayer (Mönchengladbach) - Strafen: 10 - 8 Minuten – Disqualifikation: Büde (MT 2, Foulspiel 54.), Rietze (MT 2, 3x2 Minuten 59.) - 7m: 1/1 - 3/3.

3. Liga: In Bielefeld ebenbürtig, aber ohne Punkte

Die MT Melsungen 2 hat auch ihr viertes Auswärtsspiel in der 3. Liga ohne Punktgewinn beendet. Obwohl beim 30:34 (17:17) als Gast der TSG A-H Bielefeld was drin war.

Doch um zumindest einen Punkt aus Ostwestfalen mitzunehmen, wäre eine Eindämmung der von Anfang an auf beiden Seiten hohen Fehlerquote nötig gewesen. Was Bielefeld in der zweiten Hälfte zumindest eingeschränkt gelang und damit den Unterschied zweier sonst weitgehend ebenbürtigen Aufsteiger ausmachte.

Wie lief’s zu Beginn?

Nicht gut. Und das darf man gern auf beide Seiten beziehen. Was da in den ersten Minuten an unerzwungenen Ballverlusten, Fehlpässen, Stolperern und diversen weiteren technischen Fehlern geboten wurde, war schon atemberaubend. Folgerichtig das Tempo, in dem es hin und her ging, natürlich auch. Zeit für geordneten Rückzug gab es selten, meist kam es dadurch nicht einmal ansatzweise zu Positionsspiel. Ebenso wüst bewegte sich der Spielstand hin und her. Da machte die MT 2 den anfänglichen Rückstand per Dreierpack zur 3:1 Führung, die Jan Waldgenbach, natürlich im erweiterten Gegenstoß, klar machte. Gekontert von ebenfalls drei Toren am Stück der Hausherren zum 4:3 durch den quirligen Malik St. Claire (6.).

Kam irgendwann auch mal Ruhe rein?

Ach iwo. Zwar schnappten sich die Melsunger die Führung wieder, aber von Dauer war in dieser ersten Halbzeit gar nichts. Selbst als Jan-Jasse Herbst mit einer Doppelparade gegen Jannis Heidemann und Alexander Engelhardt ein nächstes kurzes Hoch einläutete, was Ben Beekmann zum 9:7 (14) nutzte, war das nach nur fünf Minuten schon wieder beendet und Bielefeld ging nach einem Zwischenspurt durch Simon Vombrock zum 13:12 (22.) in Vorlage.

Klare Linie? Irgendwann?

Klares nein, jedenfalls nicht bis zur Pause. Denn Verschnaufpausen waren Mangelware, die beidseitige Angriffsfrequenz blieb die einzige Konstante im Spiel: hoch, extrem hoch. Die beiden Männer mit dem besten Überblick in der Schlussphase des ersten Durchgangs trugen immerhin das Melsunger Dress: Florian Weiß holte die Führung zum 15:14 (25.) zurück und war mit einem Pass hinter dem Rücken der Vorbereiter zu Ben Beekmanns 17:16 – das jedoch Sekunden vor der Pause vom besten Bielefelder, Jan Pretzewofsky, abermals egalisiert wurde. Dazwischen hatte Leon Stehl schnell geschaltet, als das TSG-Tor gerade leer war. und clever aus dem Halbfeld getroffen.

Blieb es nach dem Seitenwechsel beim Spiel auf Augenhöhe?

Leider nicht. Und der Grund dafür trug den Namen Dennis Doden. Der Bielefelder Schlussmann parierte in den ersten sechs Minuten gleich vier Bälle und war Wegbereiter zum 20:17 (35.). Dann erst eröffnete erneut Leon Stehl die zweite Spielhälfte auch für die Nordhessen. Die fortan diesem Rückstand hinterherliefen und sich den Weg zurück zum Gleichstand gleich mehrfach selbst verbauten. Und die es einfach nicht schafften, Jan Pretzewofsky in den Griff zu bekommen. Ein kurzer Lichtblick war das Tor von Jan Grolla, der nicht einmal 30 Sekunden nach seiner ersten Einwechslung auf 23:21 (41.) verkürzte.

Fand Melsungen zurück in die Spur?

Abermals nein. Just als Trainer Arjan Haenen Jona Rietze nach abgesessener Zeitstrafe zurück auf die Platte schickte mit der Weisung, auf eine 5:1-Deckung umzuschalten, ging der als Vorgezogener geplante Mann mit der 8 auf dem Rücken gleich nochmal für zwei Minuten raus. Nix war’s mit 5:1, Bielefeld freute sich im Gegenteil über noch mehr Platz im Rückraum. Und nutzte ihn effektiv, um erst auf 25:21 (44.), dann auf 28:23 (50.) davonzuziehen. Die Vorentscheidung, weil an diesem Abend einfach keine Ruhe ins Spiel der Nordhessen kam. Woran auch einige schöne (und erfolgreiche) Angriffe in der Schlussphase nichts ändern konnten.

Rot für den Keeper! Was war da in der 54. Spielminute los?

Es war so etwas wie das Sinnbild des Abends aus Melsunger Sicht, ausgehend von einem der vielen Ballverluste vorn, diesmal durch einen erfolgreichen Block der Gastgeber. Die wollten schnell auf den nach vorn eilenden Malik St. Claire passen. Das hatte aber der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Jannik Büde erkannt, kam raus bis ins Halbfeld und wollte abfangen. Auf St. Claire achtete er, auf den flinken Leon Stehl, der den Bielefelder praktisch eingeholt hatte, nicht. Die Melsunger prallten ineinander, St. Claire strauchelte über Stehl.  Die logische Folge: Rot für Büde als Initiator. Der ebenfalls verhängte Siebenmeter saß natürlich auch noch.

Was blieb hängen von dieser Begegnung zweier Aufsteiger?

Dass dem einen, Bielefeld, eine eher durchschnittliche Leistung für zwei Zähler genügte. Und dass der andere, Melsungen, zum wiederholten Male in fremder Halle mindestens ebenbürtig war, jedoch an den eigenen Unzulänglichkeiten scheiterte. Denn einmal mehr wäre weit mehr drin gewesen. Zum vierten Mal in dieser Saison mit 30 oder mehr eigenen Toren nicht gepunktet, unter dem Strich nicht wirklich schlechter gewesen als der Gegner. Ohne Zweifel, spielerisch gehört die MT 2 ganz klar in diese Klasse. Aber sie mit derart hohen Fehlerzahlen zu halten könnte schwer werden. Zumal wenn, wie auch heute in einigen Szenen, das Pech in Form von Holztreffern zur Unzeit oder einer Kettenreaktion wie nach dem geblockten Wurf in der 54. Minute hinzukommt.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:3 (4.), 4:3 (6.), 4:5 (7.), 7:9 (14.), 10:12 (19.), 13:12 (22.), 14:15 (25.), 17:17 (Halbzeit), 20:17 (35.), 23:20 (41.), 25:21 (44.), 28:23 (50.), 31:26 (54.), 34:28 (57.), 34:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (12 Paraden / 29 Gegentore), Büde (1 P. / 5 G.), Beck (n. e.) – Stehl 5, Grolla 1, Hörr 3, Reinbold, Rietze 2, Ohl 3, Beekmann 4, Kothe 4, Waldgenbach 5/1, Wolf, Andrei, Weiß 2, Drosten 1 – Trainer Arjan Haenen.

TSG A-H Bielefeld: Doden (15 P. / 30 G.), Räber (n. e.) – Vunic 4, Heidemann 2, Broyer 1, Vormbrock 1, Engelhardt 3, Strathmeier 3, St.Claire 2, Pretzewofsky 8/2, Louis 1, Waldhof 2, Demerza 5/1, Mihaljevic 2 – Trainer Niels Pfannenschmidt.

Z: 820 - SR: Mayer / Mayer (Mönchengladbach) - Strafen: 10 - 8 Minuten – Disqualifikation: Büde (MT 2, Foulspiel 54.), Rietze (MT 2, 3x2 Minuten 59.) - 7m: 1/1 - 3/3.

3. Liga: In Bielefeld ebenbürtig, aber ohne Punkte

Die MT Melsungen 2 hat auch ihr viertes Auswärtsspiel in der 3. Liga ohne Punktgewinn beendet. Obwohl beim 30:34 (17:17) als Gast der TSG A-H Bielefeld was drin war.

Doch um zumindest einen Punkt aus Ostwestfalen mitzunehmen, wäre eine Eindämmung der von Anfang an auf beiden Seiten hohen Fehlerquote nötig gewesen. Was Bielefeld in der zweiten Hälfte zumindest eingeschränkt gelang und damit den Unterschied zweier sonst weitgehend ebenbürtigen Aufsteiger ausmachte.

Wie lief’s zu Beginn?

Nicht gut. Und das darf man gern auf beide Seiten beziehen. Was da in den ersten Minuten an unerzwungenen Ballverlusten, Fehlpässen, Stolperern und diversen weiteren technischen Fehlern geboten wurde, war schon atemberaubend. Folgerichtig das Tempo, in dem es hin und her ging, natürlich auch. Zeit für geordneten Rückzug gab es selten, meist kam es dadurch nicht einmal ansatzweise zu Positionsspiel. Ebenso wüst bewegte sich der Spielstand hin und her. Da machte die MT 2 den anfänglichen Rückstand per Dreierpack zur 3:1 Führung, die Jan Waldgenbach, natürlich im erweiterten Gegenstoß, klar machte. Gekontert von ebenfalls drei Toren am Stück der Hausherren zum 4:3 durch den quirligen Malik St. Claire (6.).

Kam irgendwann auch mal Ruhe rein?

Ach iwo. Zwar schnappten sich die Melsunger die Führung wieder, aber von Dauer war in dieser ersten Halbzeit gar nichts. Selbst als Jan-Jasse Herbst mit einer Doppelparade gegen Jannis Heidemann und Alexander Engelhardt ein nächstes kurzes Hoch einläutete, was Ben Beekmann zum 9:7 (14) nutzte, war das nach nur fünf Minuten schon wieder beendet und Bielefeld ging nach einem Zwischenspurt durch Simon Vombrock zum 13:12 (22.) in Vorlage.

Klare Linie? Irgendwann?

Klares nein, jedenfalls nicht bis zur Pause. Denn Verschnaufpausen waren Mangelware, die beidseitige Angriffsfrequenz blieb die einzige Konstante im Spiel: hoch, extrem hoch. Die beiden Männer mit dem besten Überblick in der Schlussphase des ersten Durchgangs trugen immerhin das Melsunger Dress: Florian Weiß holte die Führung zum 15:14 (25.) zurück und war mit einem Pass hinter dem Rücken der Vorbereiter zu Ben Beekmanns 17:16 – das jedoch Sekunden vor der Pause vom besten Bielefelder, Jan Pretzewofsky, abermals egalisiert wurde. Dazwischen hatte Leon Stehl schnell geschaltet, als das TSG-Tor gerade leer war. und clever aus dem Halbfeld getroffen.

Blieb es nach dem Seitenwechsel beim Spiel auf Augenhöhe?

Leider nicht. Und der Grund dafür trug den Namen Dennis Doden. Der Bielefelder Schlussmann parierte in den ersten sechs Minuten gleich vier Bälle und war Wegbereiter zum 20:17 (35.). Dann erst eröffnete erneut Leon Stehl die zweite Spielhälfte auch für die Nordhessen. Die fortan diesem Rückstand hinterherliefen und sich den Weg zurück zum Gleichstand gleich mehrfach selbst verbauten. Und die es einfach nicht schafften, Jan Pretzewofsky in den Griff zu bekommen. Ein kurzer Lichtblick war das Tor von Jan Grolla, der nicht einmal 30 Sekunden nach seiner ersten Einwechslung auf 23:21 (41.) verkürzte.

Fand Melsungen zurück in die Spur?

Abermals nein. Just als Trainer Arjan Haenen Jona Rietze nach abgesessener Zeitstrafe zurück auf die Platte schickte mit der Weisung, auf eine 5:1-Deckung umzuschalten, ging der als Vorgezogener geplante Mann mit der 8 auf dem Rücken gleich nochmal für zwei Minuten raus. Nix war’s mit 5:1, Bielefeld freute sich im Gegenteil über noch mehr Platz im Rückraum. Und nutzte ihn effektiv, um erst auf 25:21 (44.), dann auf 28:23 (50.) davonzuziehen. Die Vorentscheidung, weil an diesem Abend einfach keine Ruhe ins Spiel der Nordhessen kam. Woran auch einige schöne (und erfolgreiche) Angriffe in der Schlussphase nichts ändern konnten.

Rot für den Keeper! Was war da in der 54. Spielminute los?

Es war so etwas wie das Sinnbild des Abends aus Melsunger Sicht, ausgehend von einem der vielen Ballverluste vorn, diesmal durch einen erfolgreichen Block der Gastgeber. Die wollten schnell auf den nach vorn eilenden Malik St. Claire passen. Das hatte aber der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Jannik Büde erkannt, kam raus bis ins Halbfeld und wollte abfangen. Auf St. Claire achtete er, auf den flinken Leon Stehl, der den Bielefelder praktisch eingeholt hatte, nicht. Die Melsunger prallten ineinander, St. Claire strauchelte über Stehl.  Die logische Folge: Rot für Büde als Initiator. Der ebenfalls verhängte Siebenmeter saß natürlich auch noch.

Was blieb hängen von dieser Begegnung zweier Aufsteiger?

Dass dem einen, Bielefeld, eine eher durchschnittliche Leistung für zwei Zähler genügte. Und dass der andere, Melsungen, zum wiederholten Male in fremder Halle mindestens ebenbürtig war, jedoch an den eigenen Unzulänglichkeiten scheiterte. Denn einmal mehr wäre weit mehr drin gewesen. Zum vierten Mal in dieser Saison mit 30 oder mehr eigenen Toren nicht gepunktet, unter dem Strich nicht wirklich schlechter gewesen als der Gegner. Ohne Zweifel, spielerisch gehört die MT 2 ganz klar in diese Klasse. Aber sie mit derart hohen Fehlerzahlen zu halten könnte schwer werden. Zumal wenn, wie auch heute in einigen Szenen, das Pech in Form von Holztreffern zur Unzeit oder einer Kettenreaktion wie nach dem geblockten Wurf in der 54. Minute hinzukommt.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:3 (4.), 4:3 (6.), 4:5 (7.), 7:9 (14.), 10:12 (19.), 13:12 (22.), 14:15 (25.), 17:17 (Halbzeit), 20:17 (35.), 23:20 (41.), 25:21 (44.), 28:23 (50.), 31:26 (54.), 34:28 (57.), 34:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (12 Paraden / 29 Gegentore), Büde (1 P. / 5 G.), Beck (n. e.) – Stehl 5, Grolla 1, Hörr 3, Reinbold, Rietze 2, Ohl 3, Beekmann 4, Kothe 4, Waldgenbach 5/1, Wolf, Andrei, Weiß 2, Drosten 1 – Trainer Arjan Haenen.

TSG A-H Bielefeld: Doden (15 P. / 30 G.), Räber (n. e.) – Vunic 4, Heidemann 2, Broyer 1, Vormbrock 1, Engelhardt 3, Strathmeier 3, St.Claire 2, Pretzewofsky 8/2, Louis 1, Waldhof 2, Demerza 5/1, Mihaljevic 2 – Trainer Niels Pfannenschmidt.

Z: 820 - SR: Mayer / Mayer (Mönchengladbach) - Strafen: 10 - 8 Minuten – Disqualifikation: Büde (MT 2, Foulspiel 54.), Rietze (MT 2, 3x2 Minuten 59.) - 7m: 1/1 - 3/3.

 

Tabelle

# SP S U N PKT
1
SC Magdeburg
28 24 2 2 50
2
Füchse Berlin
29 23 4 2 50
3
SG Flensburg-Handewitt
28 19 4 5 42
4
THW Kiel
28 19 2 7 40
5
MT Melsungen
29 18 2 9 38
6
VfL Gummersbach
28 15 3 10 33
7
TSV Hannover-Burgdorf
29 14 4 11 32
8
SC DHfK Leipzig
28 12 3 13 27
9
HSV Hamburg
28 11 4 13 26
10
Rhein-Neckar Löwen
29 11 2 16 24
11
TBV Lemgo Lippe
29 10 3 16 23
12
FRISCH AUF! Göppingen
29 10 3 16 23
13
HSG Wetzlar
29 11 1 17 23
14
TVB Stuttgart
29 9 2 18 20
15
ThSV Eisenach
29 9 2 18 20
16
HC Erlangen
29 9 1 19 19
17
Bergischer HC
29 7 1 21 15
18
HBW Balingen-Weilstetten
29 4 3 22 11

SPIELPLAN

Sa. 27.04.24 20:30 Uhr
Rothenbach-Halle Kassel
MTM
- : -
BER
Mi. 01.05.24 19:00 Uhr
Arena Nürnberger Versicherung Nürnberg
HCE
- : -
MTM
Fr. 17.05.24 19:00 Uhr
Rothenbach-Halle Kassel
MTM
- : -
WET
Mi. 29.05.24 20:30 Uhr
EWS Arena Göppingen
FAG
- : -
MTM

FULLE POWER PODCAST präsentiert von erima

Der Handballpodcast der MT Melsungen: Moderator Patrick Schuhmacher spricht in lockerer, offener Atmosphäre mit Spielern, Trainern und Offiziellen. Dabei geht es nicht nur um Spiele, Siege und Niederlagen der MT. Es menschelt auch, wenn die Protagonisten über private und persönliche Erlebnisse und Eigenarten reden. FULLE POWER PODCAST – informativ und unterhaltsam zugleich. 

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