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3. Liga: Niemand erreichte Normalform beim 30:33 in Söhre

Die MT Melsungen 2 steckt als Aufsteiger in die 3. Liga weiterhin im Gewöhnungsprozess an die erhöhten Anforderungen fest. Bei den Sportfreunden Söhre von 1947 kassierte die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen mit 30:33 (13:17) ihre vierte Niederlage im sechsten Spiel.

Verdient zwar, dennoch mit genügend Frustpotential. Denn es wäre, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, weitaus mehr drin gewesen. Spielerisch war das in jedem Fall auf Augenhöhe, von der Spielanlage sogar höher anzusetzen als das, was die Gastgeber zeigten. Die aber hatten genau jenen unbedingten Siegeswillen und die Bereitschaft zum Kampf in jeder einzelnen Sekunde, die man für Erfolge in solchen Spielen braucht. Was nicht heißt, dass diese Tugenden den Melsungern komplett abgingen. Nur im Gegensatz zu ihren Gastgebern fanden sie nie zu ihrer Normalform, leisteten sie sich Pausen genau dann, wenn konsequentes Durchziehen gefragt gewesen wäre und ließen sich zu oft aus dem Tritt bringen.

Das zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab, als es erst einmal wild hin und her ging. Da wechselte die Führung mehrfach, konnte sich niemand einen auch nur kleinen Vorteil verschaffen. Söhre 1:0, Melsungen 2:1, Söhre 4:3, Melsungen 6:4, Söhre 7:6, Melsungen 10:9, Söhre 11:10 – die ersten 20 Spielminuten boten Achterbahn pur auf dem Handballfeld. Dabei anfangs im Fokus, später dann eher zu vernachlässigen: die Torhüter. Sowohl Jan Lasse Herbst als auch vor allem Pascal Kinzel begannen stark, ließen aber im weiteren Verlauf ebenso stark nach. Der größte Unterschied beider Mannschaften: Während die MT 2 ihre Angriffe sehr diszipliniert und schematischüber die gesamte Spielfeldbreite abspulte, kannte Söhre nur einen Weg – Kreuzungen im Rückraum ohne Ende und dann irgendwann, wenn sich eine Lücke auch nur andeutete, mit Karacho ab durch (und über) die Mitte.

Als sich Florian Weiß nach jenen rasanten 20 Minuten bei einer Abwehraktion den Mittelfinger auskugelte und zunächst einmal vom Feld musste, ging sofort die Ordnung bei den Rot-Weißen verloren. Nutznießer war Söhres Halbrechter Artjom Antonevitch. Der suchte förmlich nach Zweikämpfen, setzte seinen massigen Körper unwiderstehlich ein und traf in der Schlussphase des ersten Durchgangs fast wie er wollte. Auf sein Konto ging mit dem 13:11 (23.) die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren und mit seinem schon siebten Treffer auch das 16:12 (28.). Jeweils unterstützt von individuellen Fehlern der Melsunger, die sich gedanklich wohl zu früh in der Pause wähnten.

Diese Unkonzentriertheiten zogen sich auch in die zweite Halbzeit hinein. Jan Waldgenbach ließ einen Siebenmeter liegen, Leon Stehl scheiterte, nachdem er kurz vorher noch schlitzohrig einen Ballgewinn in der Defensive erzielt hatte, im Tempogegenstoß an Pascal Kinzel. Ganz anders Antonevitch, der mit stoischer Ruhe das immer gleiche Pensum abspulte: nach einigen Querpässen den Ball fordern, ins 1-gegen-1 gehen, wie eine menschgewordene Ramme durch die Deckung stoßen und einlochen. Nach seinem 19:14 (35.) war guter Rat teuer im MT2-Lager.

Deren Glück war, dass auch Manuel Hörr diesen kraftvollen Spielstil beherrscht. Drei Tore zum 20:18 (40.) wanderten auf sein Konto. Es war plötzlich wieder was drin für die Nordhessen, weil auch Merlin Kothe dahin ging, wo es weh tun kann. Und weil sich hinten die Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Jona Rietze für eine Zeit lang bezahlt machte. Da waren sogar zwei vollkommen frei verballerte Chancen von Marcell Markos zu verschmerzen. Als der trotz Schmerzen mit tape-stabilisiertem Finger zurückgekehrte Florian Weiß im Tempogegenstoß zwölf Minuten vor Schluss das 24:24 machte, war die Partie plötzlich nahe am Kippen.

Sie kippte aber nicht. Weil das, was Antonevitch hüben ohne Beanstandungen praktizierte, bei Manuel Hörr plötzlich entweder Schrittfehler oder Offensivfoul sein sollten. Zwei Aktionen bekam er diskussionswürdig abgepfiffen, auf der anderen Seite gab Kreisläufer Norman Kordas nun auch den Antonevitch: Im Ringkampf zu Boden gehend und bereits halb im Kreis liegend bugsierte er das Leder noch irgendwie an Jannik Büde vorbei. Zum Erstaunen nicht nur der Melsunger zählte der Treffer zum 28:26, Antonevitch erhöhte im mittlerweile leidlich bekannten Stil auf 30:26 (53.). Die Vorentscheidung, denn näher als auf zwei kamen die Nordhessen nicht mehr ran.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:2 (3.), 4:3 (8.), 4:6 (9.), 7:6 (13.), 7:8 (15.), 9:10 (18.), 11:10 (21.), 13:11 (23.), 16:12 (28.), 17:13 (Halbzeit), 19:15 (35.), 20:18 (40.), 23:21 (43.), 24:24 (48.), 26:24 (50.), 27:26 (51.), 30:26 (53.), 31:29 (56.), 33:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (4 Paraden / 14 Gegentore), Büde (5 P. / 18 G.), Beck (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.) – Stehl 3, Grolla, Hörr 9/2, Reinbold 3, Rietze 2, Beekmann 1, Kothe 8, Potzkai, Waldgenbach 1, Wolf 1, Weiß 2, Marcos – Trainer Arjan Haenen.

Sportfreunde Söhre von 1947: Kinzel (12 P. / 30 G.), Kinzel (n. e.) – Kolditz, Folger 4, Rost 2, Thiel 6, Bartels, Kordas 4, Holletzek, Ihmann, Kouba, Lehrke, Hanel 2, Klein 1, Antonevitch 14/4, Scherbanowitz – Trainer Sven Lakenmacher.

Z: 343 - SR: Grünagel / Borchardt (Altlandsberg) - Strafen: 8 - 10 Minuten – 7m: 3/2 - 4/4.

3. Liga: Niemand erreichte Normalform beim 30:33 in Söhre

Die MT Melsungen 2 steckt als Aufsteiger in die 3. Liga weiterhin im Gewöhnungsprozess an die erhöhten Anforderungen fest. Bei den Sportfreunden Söhre von 1947 kassierte die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen mit 30:33 (13:17) ihre vierte Niederlage im sechsten Spiel.

Verdient zwar, dennoch mit genügend Frustpotential. Denn es wäre, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, weitaus mehr drin gewesen. Spielerisch war das in jedem Fall auf Augenhöhe, von der Spielanlage sogar höher anzusetzen als das, was die Gastgeber zeigten. Die aber hatten genau jenen unbedingten Siegeswillen und die Bereitschaft zum Kampf in jeder einzelnen Sekunde, die man für Erfolge in solchen Spielen braucht. Was nicht heißt, dass diese Tugenden den Melsungern komplett abgingen. Nur im Gegensatz zu ihren Gastgebern fanden sie nie zu ihrer Normalform, leisteten sie sich Pausen genau dann, wenn konsequentes Durchziehen gefragt gewesen wäre und ließen sich zu oft aus dem Tritt bringen.

Das zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab, als es erst einmal wild hin und her ging. Da wechselte die Führung mehrfach, konnte sich niemand einen auch nur kleinen Vorteil verschaffen. Söhre 1:0, Melsungen 2:1, Söhre 4:3, Melsungen 6:4, Söhre 7:6, Melsungen 10:9, Söhre 11:10 – die ersten 20 Spielminuten boten Achterbahn pur auf dem Handballfeld. Dabei anfangs im Fokus, später dann eher zu vernachlässigen: die Torhüter. Sowohl Jan Lasse Herbst als auch vor allem Pascal Kinzel begannen stark, ließen aber im weiteren Verlauf ebenso stark nach. Der größte Unterschied beider Mannschaften: Während die MT 2 ihre Angriffe sehr diszipliniert und schematischüber die gesamte Spielfeldbreite abspulte, kannte Söhre nur einen Weg – Kreuzungen im Rückraum ohne Ende und dann irgendwann, wenn sich eine Lücke auch nur andeutete, mit Karacho ab durch (und über) die Mitte.

Als sich Florian Weiß nach jenen rasanten 20 Minuten bei einer Abwehraktion den Mittelfinger auskugelte und zunächst einmal vom Feld musste, ging sofort die Ordnung bei den Rot-Weißen verloren. Nutznießer war Söhres Halbrechter Artjom Antonevitch. Der suchte förmlich nach Zweikämpfen, setzte seinen massigen Körper unwiderstehlich ein und traf in der Schlussphase des ersten Durchgangs fast wie er wollte. Auf sein Konto ging mit dem 13:11 (23.) die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren und mit seinem schon siebten Treffer auch das 16:12 (28.). Jeweils unterstützt von individuellen Fehlern der Melsunger, die sich gedanklich wohl zu früh in der Pause wähnten.

Diese Unkonzentriertheiten zogen sich auch in die zweite Halbzeit hinein. Jan Waldgenbach ließ einen Siebenmeter liegen, Leon Stehl scheiterte, nachdem er kurz vorher noch schlitzohrig einen Ballgewinn in der Defensive erzielt hatte, im Tempogegenstoß an Pascal Kinzel. Ganz anders Antonevitch, der mit stoischer Ruhe das immer gleiche Pensum abspulte: nach einigen Querpässen den Ball fordern, ins 1-gegen-1 gehen, wie eine menschgewordene Ramme durch die Deckung stoßen und einlochen. Nach seinem 19:14 (35.) war guter Rat teuer im MT2-Lager.

Deren Glück war, dass auch Manuel Hörr diesen kraftvollen Spielstil beherrscht. Drei Tore zum 20:18 (40.) wanderten auf sein Konto. Es war plötzlich wieder was drin für die Nordhessen, weil auch Merlin Kothe dahin ging, wo es weh tun kann. Und weil sich hinten die Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Jona Rietze für eine Zeit lang bezahlt machte. Da waren sogar zwei vollkommen frei verballerte Chancen von Marcell Markos zu verschmerzen. Als der trotz Schmerzen mit tape-stabilisiertem Finger zurückgekehrte Florian Weiß im Tempogegenstoß zwölf Minuten vor Schluss das 24:24 machte, war die Partie plötzlich nahe am Kippen.

Sie kippte aber nicht. Weil das, was Antonevitch hüben ohne Beanstandungen praktizierte, bei Manuel Hörr plötzlich entweder Schrittfehler oder Offensivfoul sein sollten. Zwei Aktionen bekam er diskussionswürdig abgepfiffen, auf der anderen Seite gab Kreisläufer Norman Kordas nun auch den Antonevitch: Im Ringkampf zu Boden gehend und bereits halb im Kreis liegend bugsierte er das Leder noch irgendwie an Jannik Büde vorbei. Zum Erstaunen nicht nur der Melsunger zählte der Treffer zum 28:26, Antonevitch erhöhte im mittlerweile leidlich bekannten Stil auf 30:26 (53.). Die Vorentscheidung, denn näher als auf zwei kamen die Nordhessen nicht mehr ran.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:2 (3.), 4:3 (8.), 4:6 (9.), 7:6 (13.), 7:8 (15.), 9:10 (18.), 11:10 (21.), 13:11 (23.), 16:12 (28.), 17:13 (Halbzeit), 19:15 (35.), 20:18 (40.), 23:21 (43.), 24:24 (48.), 26:24 (50.), 27:26 (51.), 30:26 (53.), 31:29 (56.), 33:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (4 Paraden / 14 Gegentore), Büde (5 P. / 18 G.), Beck (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.) – Stehl 3, Grolla, Hörr 9/2, Reinbold 3, Rietze 2, Beekmann 1, Kothe 8, Potzkai, Waldgenbach 1, Wolf 1, Weiß 2, Marcos – Trainer Arjan Haenen.

Sportfreunde Söhre von 1947: Kinzel (12 P. / 30 G.), Kinzel (n. e.) – Kolditz, Folger 4, Rost 2, Thiel 6, Bartels, Kordas 4, Holletzek, Ihmann, Kouba, Lehrke, Hanel 2, Klein 1, Antonevitch 14/4, Scherbanowitz – Trainer Sven Lakenmacher.

Z: 343 - SR: Grünagel / Borchardt (Altlandsberg) - Strafen: 8 - 10 Minuten – 7m: 3/2 - 4/4.

3. Liga: Niemand erreichte Normalform beim 30:33 in Söhre

Die MT Melsungen 2 steckt als Aufsteiger in die 3. Liga weiterhin im Gewöhnungsprozess an die erhöhten Anforderungen fest. Bei den Sportfreunden Söhre von 1947 kassierte die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen mit 30:33 (13:17) ihre vierte Niederlage im sechsten Spiel.

Verdient zwar, dennoch mit genügend Frustpotential. Denn es wäre, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, weitaus mehr drin gewesen. Spielerisch war das in jedem Fall auf Augenhöhe, von der Spielanlage sogar höher anzusetzen als das, was die Gastgeber zeigten. Die aber hatten genau jenen unbedingten Siegeswillen und die Bereitschaft zum Kampf in jeder einzelnen Sekunde, die man für Erfolge in solchen Spielen braucht. Was nicht heißt, dass diese Tugenden den Melsungern komplett abgingen. Nur im Gegensatz zu ihren Gastgebern fanden sie nie zu ihrer Normalform, leisteten sie sich Pausen genau dann, wenn konsequentes Durchziehen gefragt gewesen wäre und ließen sich zu oft aus dem Tritt bringen.

Das zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab, als es erst einmal wild hin und her ging. Da wechselte die Führung mehrfach, konnte sich niemand einen auch nur kleinen Vorteil verschaffen. Söhre 1:0, Melsungen 2:1, Söhre 4:3, Melsungen 6:4, Söhre 7:6, Melsungen 10:9, Söhre 11:10 – die ersten 20 Spielminuten boten Achterbahn pur auf dem Handballfeld. Dabei anfangs im Fokus, später dann eher zu vernachlässigen: die Torhüter. Sowohl Jan Lasse Herbst als auch vor allem Pascal Kinzel begannen stark, ließen aber im weiteren Verlauf ebenso stark nach. Der größte Unterschied beider Mannschaften: Während die MT 2 ihre Angriffe sehr diszipliniert und schematischüber die gesamte Spielfeldbreite abspulte, kannte Söhre nur einen Weg – Kreuzungen im Rückraum ohne Ende und dann irgendwann, wenn sich eine Lücke auch nur andeutete, mit Karacho ab durch (und über) die Mitte.

Als sich Florian Weiß nach jenen rasanten 20 Minuten bei einer Abwehraktion den Mittelfinger auskugelte und zunächst einmal vom Feld musste, ging sofort die Ordnung bei den Rot-Weißen verloren. Nutznießer war Söhres Halbrechter Artjom Antonevitch. Der suchte förmlich nach Zweikämpfen, setzte seinen massigen Körper unwiderstehlich ein und traf in der Schlussphase des ersten Durchgangs fast wie er wollte. Auf sein Konto ging mit dem 13:11 (23.) die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren und mit seinem schon siebten Treffer auch das 16:12 (28.). Jeweils unterstützt von individuellen Fehlern der Melsunger, die sich gedanklich wohl zu früh in der Pause wähnten.

Diese Unkonzentriertheiten zogen sich auch in die zweite Halbzeit hinein. Jan Waldgenbach ließ einen Siebenmeter liegen, Leon Stehl scheiterte, nachdem er kurz vorher noch schlitzohrig einen Ballgewinn in der Defensive erzielt hatte, im Tempogegenstoß an Pascal Kinzel. Ganz anders Antonevitch, der mit stoischer Ruhe das immer gleiche Pensum abspulte: nach einigen Querpässen den Ball fordern, ins 1-gegen-1 gehen, wie eine menschgewordene Ramme durch die Deckung stoßen und einlochen. Nach seinem 19:14 (35.) war guter Rat teuer im MT2-Lager.

Deren Glück war, dass auch Manuel Hörr diesen kraftvollen Spielstil beherrscht. Drei Tore zum 20:18 (40.) wanderten auf sein Konto. Es war plötzlich wieder was drin für die Nordhessen, weil auch Merlin Kothe dahin ging, wo es weh tun kann. Und weil sich hinten die Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Jona Rietze für eine Zeit lang bezahlt machte. Da waren sogar zwei vollkommen frei verballerte Chancen von Marcell Markos zu verschmerzen. Als der trotz Schmerzen mit tape-stabilisiertem Finger zurückgekehrte Florian Weiß im Tempogegenstoß zwölf Minuten vor Schluss das 24:24 machte, war die Partie plötzlich nahe am Kippen.

Sie kippte aber nicht. Weil das, was Antonevitch hüben ohne Beanstandungen praktizierte, bei Manuel Hörr plötzlich entweder Schrittfehler oder Offensivfoul sein sollten. Zwei Aktionen bekam er diskussionswürdig abgepfiffen, auf der anderen Seite gab Kreisläufer Norman Kordas nun auch den Antonevitch: Im Ringkampf zu Boden gehend und bereits halb im Kreis liegend bugsierte er das Leder noch irgendwie an Jannik Büde vorbei. Zum Erstaunen nicht nur der Melsunger zählte der Treffer zum 28:26, Antonevitch erhöhte im mittlerweile leidlich bekannten Stil auf 30:26 (53.). Die Vorentscheidung, denn näher als auf zwei kamen die Nordhessen nicht mehr ran.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:2 (3.), 4:3 (8.), 4:6 (9.), 7:6 (13.), 7:8 (15.), 9:10 (18.), 11:10 (21.), 13:11 (23.), 16:12 (28.), 17:13 (Halbzeit), 19:15 (35.), 20:18 (40.), 23:21 (43.), 24:24 (48.), 26:24 (50.), 27:26 (51.), 30:26 (53.), 31:29 (56.), 33:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (4 Paraden / 14 Gegentore), Büde (5 P. / 18 G.), Beck (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.) – Stehl 3, Grolla, Hörr 9/2, Reinbold 3, Rietze 2, Beekmann 1, Kothe 8, Potzkai, Waldgenbach 1, Wolf 1, Weiß 2, Marcos – Trainer Arjan Haenen.

Sportfreunde Söhre von 1947: Kinzel (12 P. / 30 G.), Kinzel (n. e.) – Kolditz, Folger 4, Rost 2, Thiel 6, Bartels, Kordas 4, Holletzek, Ihmann, Kouba, Lehrke, Hanel 2, Klein 1, Antonevitch 14/4, Scherbanowitz – Trainer Sven Lakenmacher.

Z: 343 - SR: Grünagel / Borchardt (Altlandsberg) - Strafen: 8 - 10 Minuten – 7m: 3/2 - 4/4.

3. Liga: Niemand erreichte Normalform beim 30:33 in Söhre

Die MT Melsungen 2 steckt als Aufsteiger in die 3. Liga weiterhin im Gewöhnungsprozess an die erhöhten Anforderungen fest. Bei den Sportfreunden Söhre von 1947 kassierte die Mannschaft von Trainer Arjan Haenen mit 30:33 (13:17) ihre vierte Niederlage im sechsten Spiel.

Verdient zwar, dennoch mit genügend Frustpotential. Denn es wäre, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, weitaus mehr drin gewesen. Spielerisch war das in jedem Fall auf Augenhöhe, von der Spielanlage sogar höher anzusetzen als das, was die Gastgeber zeigten. Die aber hatten genau jenen unbedingten Siegeswillen und die Bereitschaft zum Kampf in jeder einzelnen Sekunde, die man für Erfolge in solchen Spielen braucht. Was nicht heißt, dass diese Tugenden den Melsungern komplett abgingen. Nur im Gegensatz zu ihren Gastgebern fanden sie nie zu ihrer Normalform, leisteten sie sich Pausen genau dann, wenn konsequentes Durchziehen gefragt gewesen wäre und ließen sich zu oft aus dem Tritt bringen.

Das zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab, als es erst einmal wild hin und her ging. Da wechselte die Führung mehrfach, konnte sich niemand einen auch nur kleinen Vorteil verschaffen. Söhre 1:0, Melsungen 2:1, Söhre 4:3, Melsungen 6:4, Söhre 7:6, Melsungen 10:9, Söhre 11:10 – die ersten 20 Spielminuten boten Achterbahn pur auf dem Handballfeld. Dabei anfangs im Fokus, später dann eher zu vernachlässigen: die Torhüter. Sowohl Jan Lasse Herbst als auch vor allem Pascal Kinzel begannen stark, ließen aber im weiteren Verlauf ebenso stark nach. Der größte Unterschied beider Mannschaften: Während die MT 2 ihre Angriffe sehr diszipliniert und schematischüber die gesamte Spielfeldbreite abspulte, kannte Söhre nur einen Weg – Kreuzungen im Rückraum ohne Ende und dann irgendwann, wenn sich eine Lücke auch nur andeutete, mit Karacho ab durch (und über) die Mitte.

Als sich Florian Weiß nach jenen rasanten 20 Minuten bei einer Abwehraktion den Mittelfinger auskugelte und zunächst einmal vom Feld musste, ging sofort die Ordnung bei den Rot-Weißen verloren. Nutznießer war Söhres Halbrechter Artjom Antonevitch. Der suchte förmlich nach Zweikämpfen, setzte seinen massigen Körper unwiderstehlich ein und traf in der Schlussphase des ersten Durchgangs fast wie er wollte. Auf sein Konto ging mit dem 13:11 (23.) die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren und mit seinem schon siebten Treffer auch das 16:12 (28.). Jeweils unterstützt von individuellen Fehlern der Melsunger, die sich gedanklich wohl zu früh in der Pause wähnten.

Diese Unkonzentriertheiten zogen sich auch in die zweite Halbzeit hinein. Jan Waldgenbach ließ einen Siebenmeter liegen, Leon Stehl scheiterte, nachdem er kurz vorher noch schlitzohrig einen Ballgewinn in der Defensive erzielt hatte, im Tempogegenstoß an Pascal Kinzel. Ganz anders Antonevitch, der mit stoischer Ruhe das immer gleiche Pensum abspulte: nach einigen Querpässen den Ball fordern, ins 1-gegen-1 gehen, wie eine menschgewordene Ramme durch die Deckung stoßen und einlochen. Nach seinem 19:14 (35.) war guter Rat teuer im MT2-Lager.

Deren Glück war, dass auch Manuel Hörr diesen kraftvollen Spielstil beherrscht. Drei Tore zum 20:18 (40.) wanderten auf sein Konto. Es war plötzlich wieder was drin für die Nordhessen, weil auch Merlin Kothe dahin ging, wo es weh tun kann. Und weil sich hinten die Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Jona Rietze für eine Zeit lang bezahlt machte. Da waren sogar zwei vollkommen frei verballerte Chancen von Marcell Markos zu verschmerzen. Als der trotz Schmerzen mit tape-stabilisiertem Finger zurückgekehrte Florian Weiß im Tempogegenstoß zwölf Minuten vor Schluss das 24:24 machte, war die Partie plötzlich nahe am Kippen.

Sie kippte aber nicht. Weil das, was Antonevitch hüben ohne Beanstandungen praktizierte, bei Manuel Hörr plötzlich entweder Schrittfehler oder Offensivfoul sein sollten. Zwei Aktionen bekam er diskussionswürdig abgepfiffen, auf der anderen Seite gab Kreisläufer Norman Kordas nun auch den Antonevitch: Im Ringkampf zu Boden gehend und bereits halb im Kreis liegend bugsierte er das Leder noch irgendwie an Jannik Büde vorbei. Zum Erstaunen nicht nur der Melsunger zählte der Treffer zum 28:26, Antonevitch erhöhte im mittlerweile leidlich bekannten Stil auf 30:26 (53.). Die Vorentscheidung, denn näher als auf zwei kamen die Nordhessen nicht mehr ran.

Der Verlauf: 1:0 (2.), 1:2 (3.), 4:3 (8.), 4:6 (9.), 7:6 (13.), 7:8 (15.), 9:10 (18.), 11:10 (21.), 13:11 (23.), 16:12 (28.), 17:13 (Halbzeit), 19:15 (35.), 20:18 (40.), 23:21 (43.), 24:24 (48.), 26:24 (50.), 27:26 (51.), 30:26 (53.), 31:29 (56.), 33:30 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (4 Paraden / 14 Gegentore), Büde (5 P. / 18 G.), Beck (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.) – Stehl 3, Grolla, Hörr 9/2, Reinbold 3, Rietze 2, Beekmann 1, Kothe 8, Potzkai, Waldgenbach 1, Wolf 1, Weiß 2, Marcos – Trainer Arjan Haenen.

Sportfreunde Söhre von 1947: Kinzel (12 P. / 30 G.), Kinzel (n. e.) – Kolditz, Folger 4, Rost 2, Thiel 6, Bartels, Kordas 4, Holletzek, Ihmann, Kouba, Lehrke, Hanel 2, Klein 1, Antonevitch 14/4, Scherbanowitz – Trainer Sven Lakenmacher.

Z: 343 - SR: Grünagel / Borchardt (Altlandsberg) - Strafen: 8 - 10 Minuten – 7m: 3/2 - 4/4.

 

Tabelle

# SP S U N PKT
1
SC Magdeburg
28 24 2 2 50
2
Füchse Berlin
29 23 4 2 50
3
SG Flensburg-Handewitt
28 19 4 5 42
4
THW Kiel
28 19 2 7 40
5
MT Melsungen
29 18 2 9 38
6
VfL Gummersbach
28 15 3 10 33
7
TSV Hannover-Burgdorf
29 14 4 11 32
8
SC DHfK Leipzig
28 12 3 13 27
9
HSV Hamburg
28 11 4 13 26
10
Rhein-Neckar Löwen
29 11 2 16 24
11
TBV Lemgo Lippe
29 10 3 16 23
12
FRISCH AUF! Göppingen
29 10 3 16 23
13
HSG Wetzlar
29 11 1 17 23
14
TVB Stuttgart
29 9 2 18 20
15
ThSV Eisenach
29 9 2 18 20
16
HC Erlangen
29 9 1 19 19
17
Bergischer HC
29 7 1 21 15
18
HBW Balingen-Weilstetten
29 4 3 22 11

SPIELPLAN

Sa. 27.04.24 20:30 Uhr
Rothenbach-Halle Kassel
MTM
- : -
BER
Mi. 01.05.24 19:00 Uhr
Arena Nürnberger Versicherung Nürnberg
HCE
- : -
MTM
Fr. 17.05.24 19:00 Uhr
Rothenbach-Halle Kassel
MTM
- : -
WET
Mi. 29.05.24 20:30 Uhr
EWS Arena Göppingen
FAG
- : -
MTM

FULLE POWER PODCAST präsentiert von erima

Der Handballpodcast der MT Melsungen: Moderator Patrick Schuhmacher spricht in lockerer, offener Atmosphäre mit Spielern, Trainern und Offiziellen. Dabei geht es nicht nur um Spiele, Siege und Niederlagen der MT. Es menschelt auch, wenn die Protagonisten über private und persönliche Erlebnisse und Eigenarten reden. FULLE POWER PODCAST – informativ und unterhaltsam zugleich. 

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